Expertengremium wirft Russland Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor

Ein von den UN unterstütztes Gremium hat mögliche russische Kriegsverbrechen in besetzten ukrainischen Gebieten untersucht. Es berichtet von Folter und Erniedrigung. Russland soll in der Ukraine Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung eines von den Vereinten Nationen unterstützten Expertengremiums. Russische Behörden hätten in allen von ihr kontrollierten Provinzen der Ukraine und in Hafteinrichtungen der Russischen Föderation Folterverbrechen verübt, sagte Erik Møse, der Vorsitzende der Kommission. Schon in einem früheren Bericht war das Gremium zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich bei dem weitverbreiteten Einsatz von Folter in der Ukraine und Russland gegen männliche und weibliche Zivilisten und Gefangene um Kriegsverbrechen handele. Nun wurden den Angaben nach Berichte aus 41 Hafteinrichtungen in neun besetzten Regionen der Ukraine und acht Gebieten in Russland untersucht.  Dabei sei herausgekommen, dass in russischen Einrichtungen verbreitete Praktiken auch in den von Russland besetzten Gebieten im Osten der Ukraine zum Einsatz gekommen seien, teilte die Kommission mit. Es seien zusätzliche Beweise für den wiederholten Einsatz sexueller Gewalt als Form von Folter erbracht worden. Kommissionsmitglied Vrinda Gover sagte, Gefangene seien Vergewaltigungen ausgesetzt gewesen, über lange Zeiträume zu Nacktheit gezwungen worden und hätten Leibesvisitationen und anderes über sich ergehen lassen müssen. Die meisten Kriegsgefangenen hätten davon berichtet, sexueller Gewalt ausgesetzt gewesen zu sein und unter anhaltenden psychischen Traumata zu leiden.

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