Zuletzt haben die Behörden die Firma des Nordenhamers Thomas Tillis geschlossen. Dieser hatte sein Betriebsgelände als Teil des „Königreichs Deutschland“ erklärt. Jetzt äußert der Betroffene sich selbst. Seit vergangenem Donnerstag ist die Firma TiNo im Gewerbegebiet in Atens in Nordenham (Landkreis Wesermarsch) offiziell „versiegelt“. Rote amtliche Siegelmarken am Werktor zeugen davon, dass hier niemand mehr rein darf. Am frühen Morgen jenen Tages hätten „mindestens 50 Leute“ von der Stadt, dem Finanzamt und der Polizei samt Hunden das Gelände gestürmt, berichtet Unternehmer Thomas Tillis, der hier einen Brennstoffhandel betreibt, unserer Redaktion. Bei der „Razzia“, wie er die Aktion nennt, hätten diese unter anderem Handys, eine externe Festplatte und Aktenordner mitgenommen. „Wir verkaufen hier nichts“ „Die unterstellen mir, dass ich ein Gewerbe nicht angemeldet habe“, sagt Tillis. „Das muss ich auch nicht“, behauptet er, „wir verkaufen hier nichts, wir handeln nur.“ Man verschenke Ware gegen Spenden. TiNo sei für ihn ein „Zweckbetrieb im Privatrecht“, um Feuerholz, Sand und Kies zwischen „Zu- und Angehörigen des Königreichs Deutschland“ zu tauschen. Das Königreich Deutschland (KRD) ist laut Bundesamt für Verfassungsschutz eine der mitgliederstärksten „Reichsbürger“- und „Selbstverwalter“-Gruppierungen. Seine Aktivitäten zielten darauf ab, die Rechtsordnung außer Kraft zu setzen und durch ein eigenes System ohne demokratische Grundsätze zu ersetzen. Zudem werbe das KRD damit, dass die Anhänger keine Steuern zahlen müssen.
via nwz online: Nach Betriebsschließung in Nordenham – „Königreich“-Unternehmer sieht sich im Recht