Der AfD-Politiker Dennis Hohloch hat teils neun Jahre alte Potsdamer Grundschüler im Landtag mit brutalen Verbrechen konfrontiert. Entsetzte Eltern fragen, ob Kinder bei Schulbesuchen im Parlament besser geschützt werden müssen. Eigentlich sollten die 24 Potsdamer Grundschüler im Brandenburger Landtag lernen, wie Demokratie funktioniert – stattdessen wurden sie nach Angaben von Teilnehmern mit Berichten von Gruppenvergewaltigungen und Messerstechereien durch Zuwanderer in Deutschland konfrontiert. Die 9- bis 12-jährigen Mädchen und Jungen der Montessori-Schule in Potsdam West trafen bei einem Schulbesuch im Landtag auf den AfD-Landtagsabgeordneten Dennis Hohloch (35). Geplant war, dass bei dem Gespräch Anfang Juli, dem auch Abgeordnete anderer Fraktionen beiwohnten, die Fragen der Schüler durch die Politiker beantwortet werden. Diese drehten sich vor allem um Klima- und Bildungspolitik. Doch Hohloch setzte von sich aus das Thema Zuwanderung und schürte mit Aussagen zu gewalttätigen Ausländern Angst unter den Kindern, die zu Hause davon berichteten. Die Eltern sind entsetzt. Hohloch sagt lapidar: „Das Alter schützt vor diesem Thema nicht.“ (…) Der AfD-Abgeordnete Dennis Hohloch erschien nach übereinstimmenden Berichten der Teilnehmer deutlich verspätet, andere Fraktionen ließen die Gesprächseinladung verstreichen. „Hohloch kam sofort darauf, dass es in Deutschland täglich zu Gruppenvergewaltigungen kommt und man durch ‚Messermänner‘ abgestochen wird und man sich in Potsdam nicht mehr sicher auf der Straße bewegen kann“, erinnert sich Uwe Adler. „Die Kinder waren total erschrocken, die Münder gingen auf, die Augen wurden groß“, beschreibt er die Reaktion der Grundschüler. „Herr Hohloch betont gerne, dass er ausgebildeter Lehrer ist, aber er hat keine Empathie. Wenn er redet, spielt die Zielgruppe keine Rolle, auch wenn er Kinder vor sich hat. Das ist wie ein Automatismus. Er spult ab, wenn er einmal im Fluss ist und schafft Angst mit diesen Bildern“, lautet Adlers Einschätzung. Petra Budke sieht das ähnlich: „Hohloch lenkte das Thema schnell auf Geflüchtete und malte Horrorbilder an die Wand. Er war in diesem Gespräch nicht anders als in einer Plenar- oder Ausschusssitzung“, sagt sie. Sie erinnert sich auch, dass er Schülern sofort widersprochen habe, anstatt deren Meinung anzuhören. Hier sei dann die Lehrerin eingesprungen.

via maz online: Landtagsbesuch „Gruppenvergewaltigung“ und „Messermänner“: Wie der AfD-Abgeordnete Dennis Hohloch Grundschüler verängstigt