1522 Fälle von rassistischen Übergriffen auf Musliminnen und Muslime hat die Dokustelle 2023 verzeichnet. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Dokumentation 2015, erklärte Leiterin Rumeysa Dür-Kwieder bei der Präsentation des Berichts am Montag in Wien.  Besonders gestiegen ist die Zahl der gemeldeten Fälle seit der Gewalteskalation in Nahost infolge des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Von Oktober bis Dezember wurden laut dem antimuslimischen Rassismus-Report mehr Fälle verzeichnet als in den ersten neun Monaten des Jahres 2023. Tatort Schule Der erste Ort, wo ab Oktober vermehrt Fälle gemeldet wurde, sei die Schule gewesen, betont die Leiterin der Rechtsberatung der Dokustelle, Dunia Khalil. Aus dem Bildungsbereich würden antimuslimische Vorfälle von Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer gemeldet. Einen deutlichen Anstieg verzeichnete die Dokumentationsstelle im Vorjahr bei den aktiv gemeldeten Fällen. 507 Fälle – und damit doppelt so viele wie im Vorjahr – wurden 2023 von Betroffenen und Zeugen an die psychosoziale und rechtliche Beratung der Dokustelle herangetragen. 1015 Online-Fälle wurden vom Monitoring-Team dokumentiert. Übergriffe im Netz Insgesamt fanden zwei Drittel der dokumentierten Fälle im Internet statt, ein Drittel im Offline-Bereich. Von diesen Fällen betrafen die meisten Fälle Ungleichbehandlung (40,8 Prozent) und Beleidigung (19,5 Prozent). Die Verbreitung von Hass betrafen 8,9 Prozent der dokumentierten Fälle, 2,6 Prozent waren physische Übergriffe. Die Dokustelle berichtet von einem neuen Höchstwert an gemeldeten Fällen.(Bild: Dokustelle) Dagegen betraf die überwiegende Mehrheit der online dokumentierten Fälle (87,8 Prozent) die Verbreitung von Hass. Musliminnen und Muslime würden in Online-Kommentaren dehumanisiert und mit Tieren verglichen, berichtet Khalil. Viele würden Muslimen auch die alleinige Verantwortung für den Antisemitismus zuschreiben.

via kronen-zeitung: RASSISMUS-REPORT Mehr Übergriffe auf Muslime – vor allem in Schulen