Junge Rechte beschwören das westdeutsche Frauenbild der Fünfzigerjahre. Sie wünschen sich unterwürfige Hausfrauen. Das befremdet sogar ostdeutsche AfD-Politikerinnen. Teilen Merken Drucken Eric Engelhardt ist ein Bursche von 22 Jahren, der glaubt, das Problem moderner Frauen erkannt zu haben: Da sie „im ewigen Kampf mit dem anderen Geschlecht stehen“, seien sie „am Ende von Selbsthass und Depressionen zerfressen“. Frauen sollten also lieber gar nicht erst versuchen, sich beruflich mit Männern zu messen. Sondern sich auf Haushalt und Kinder konzentrieren. Der junge Mann ist Vorsitzender der „Jungen Alternative“ in Thüringen, der radikalen Jugendorganisation der AfD. Und seine Freundin, Candy Jacob, ist die passende Influencerin für dieses Frauenbild. Auf Tiktok erklärt sie ihren 14.000 Followern mit roten Lippen und tiefem Ausschnitt, warum sie sich „nichts Schöneres als eine Zukunft als verheiratete Frau vorstellen kann“. Dazu stellt sie Schwarz-Weiß-Fotos beschürzter Hausfrauen, die ihre Männer bedienen. Wie ihr Freund ist Candy Jacob in der AfD. Man sieht sie an Wahlkampfständen und auf Parteitagen, auf Gruppenfotos neben Björn Höcke und Tino Chrupalla. Ihr Hintergrundbild auf Twitter zeigt sie eng umschlungen mit ihrem Liebsten: das Poster-Paar der „Jungen Alternative“. „Echte Frauen brauchen echte Männer“, findet sie. Wie echte Frauen aussehen, zeigen die bunten Postkartenbilder, die sie teilt: blonde Schönheiten in Tracht und Blumen oder glückliche Mütter inmitten ihrer Familien („Die Familie als Keimzelle der Nation“). Wie echte Frauen nicht aussehen, ist für sie ebenfalls klar: „Miss Germany ist eine Iranerin“, empört sie sich. Schönheit sei aber „nicht nur eine Frage des Aussehens, sondern eine politische Frage“. Es gehe um „deutsches Aussehen und deutsche Kultur“.

via faz: FRAUENBILD DER AFD-JUGEND: Die germanische Vollzeitmutter