Brand in Metalltechnik-Firma in Berlin-Lichterfelde: Feuerwehr bewacht die Trümmer – Rüstungsbranche beunruhigt

Nach dem Brand in einer Metallfabrik in Lichterfelde ist die Feuerwehr auch am Sonntag im Einsatz. „Alles, was noch brennbar ist, brennt noch aus“, heißt es. Die Firma gehört zu einem Konzern, der Rüstungsgüter produziert. (…) Der Fall sorgt für Unruhe in der deutschen Rüstungsindustrie – auch wegen des betroffenen Unternehmens, wegen des Mutterkonzerns und Rüstungsgütern für die Ukraine. Für Teile der Stadt gab die Feuerwehr am Freitag eine Warnung vor giftigen Rauchgasen heraus, später wurde sie größtenteils zurückgenommen. Gegen 14.20 Uhr am Sonnabend wurde offiziell Entwarnung via Nina-Warnapp gegeben. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, denn Teile des Gebäudes waren eingestürzt, dort lagerten giftige Chemikalien. (…) Bei der Fabrik handelt sich um einen Standort der Diehl-Gruppe. Konkret ist dort die Tochter „Diehl Metal“ aktiv, in dem Betrieb werden Metallteile galvanisiert, also beschichtet und gestanzt, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Bis 2012 produzierte dort die Firma „Schempp & Decker Präzisionsteile und Oberflächentechnik“, die dann von Diehl übernommen wurde. Der Betrieb gehöre aber nicht zum Rüstungskonzern „Diehl Defence“, er liefere dem Schwesterkonzern auch nicht zu, sagte der Sprecher. Doch bis vor Kurzem gab es an dem Standort auch ein Büro von „Diehl Defence“. Im Februar zog das Konzernbüro für „Außenbeziehung“ an den Potsdamer Platz – für eine höhere Sichtbarkeit und für den Ausbau der guten Zusammenarbeit mit dem Bundesverteidigungsministerium und der Bundeswehr, wie der Konzern damals mitteilte. „Diehl Defence“ lieferte etwa das Luftverteidigungssystem Iris-T SLM an die Ukraine. Weil es bei Rüstungsunternehmen in Nato-Ländern in den vergangenen Jahren ähnliche Fälle wie in Lichterfelde gab, sind nun auch Sicherheitskreise alarmiert. Bereits nach Beginn des russischen Invasionskriegs gegen die Ukraine vor mehr als zwei Jahren hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz vor einem erhöhten Risiko für russische Sabotageakte gewarnt.

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