Zu dem anscheinend geplanten Neonazi-Überfall auf einen schwulen Mann in Wetzlar werden immer weitere Details bekannt. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wetzlar der Frankfurter Rundschau sagte, hätten die fünf Tatverdächtigen den Betroffenen offenbar für einen Pädophilen gehalten. „Sie wollten dann das Recht selbst in die Hand nehmen und ihm einen Besuch abstatten“, sagte der Sprecher am Freitag. Es sei geplant gewesen, den Mann zu fesseln und mit dem Vorwurf der Pädophilie zu konfrontieren. Zuvor habe einer der fünf Verdächtigen aus bislang ungeklärten Gründen in einem Chat Kontakt mit dem Betroffenen gehabt und dabei wohl den Eindruck gewonnen, dass dieser pädophil sei. Der Plan, den Mann zu überfallen und zu „interviewen“, sei in einer öffentlich einsehbaren Gruppe im Messenger Telegram entstanden, sagte der Sprecher. Die hessischen Sicherheitsbehörden hätten diesen Chat mitverfolgt und seien dadurch auf die fünf Tatverdächtigen aufmerksam geworden. Zivilfahnder der Polizei hatten vor zwei Wochen in Wetzlar eine Gruppe von fünf Neonazis im Alter zwischen 15 und 19 Jahren festgenommen, die sich mutmaßlich in der Stadt im Lahn-Dill-Kreis getroffen hatten, um einen homosexuellen Mann zu überfallen. Der Zugriff der Beamt:innen war in unmittelbarer Nähe der Wohnung des Mannes erfolgt. Die Polizei hatte bei den fünf jungen Männern unter anderem ein Einhandmesser, Paketklebeband, ein Pfefferspray, Mobiltelefone und Material zur Vermummung sichergestellt. Gegen die fünf Männer wird nun wegen des Verdachts der Verabredung zu einem Verbrechen ermittelt

via fr: Neue Details zu geplantem Neonazi-Überfall: Jugendgruppe wollte schwulen Mann fesseln und bedrohen

siehe auch: Fünf Jugendliche in Wetzlar festgenommen Polizei vereitelt Baseballschläger-Angriff von Rechtsextremen. Die Polizei hat in Wetzlar fünf Jugendliche festgenommen, die einen schweren Angriff auf einen homosexuellen Mann geplant haben sollen. Die Gruppe gehört offenbar der rechtsextremen Szene an. Mit einem Baseballschläger und weiteren Waffen wollten fünf Jugendliche offenbar einen homosexuellen Mann in Wetzlar angreifen, wie der hr am Donnerstag erfuhr. Die Polizei verhinderte den geplanten schweren Angriff nach eigenen Angaben. Die Jugendlichen im Alter von 15, 16 und 19 Jahren wurden demnach am Samstag festgenommen. Gegen sie werde wegen des Verdachts der Verabredung zu einem Verbrechen ermittelt. Über die Festnahme hatten die Beamten am Mittwoch berichtet. (…) Die Jugendlichen stehen nach hr-Recherchen in Verbindung mit Thassilo Hantusch. Er sitzt aktuell für “die Heimat”, die Nachfolgepartei der rechtsextremen NPD, im Kreistag des Lahn-Dill Kreises. Außerdem ist er Hessen-Chef der Jungen Nationalisten. Hantusch ist schon lange politisch aktiv, früher saß er für die NPD im Stadtparlament von Wetzlar. Die Verdächtigen werden mit weiteren Vorfällen in Verbindung gebracht, darunter dem Diebstahl von Plakaten und Störungen einer Pro-“Demokratie und Vielfalt”-Demo in Wetzlar. Dort seien während der Demo auf einem Parkhaus Bengalos gezündet und ein Plakat mit der Aufschrift “Remigration jetzt!” gezeigt worden. Mit diesem Plakat ist auch Hantusch auf Social Media in Imagevideos zu sehen. Neben verschiedenen Aufmarschteilnahmen organisierte Hantusch auch Zeltlager für die hessischen Jungen Nationalisten. Sein Vater ist Thomas Hantusch, ehemaliger NPD-Landtags-Kandidat in Sachsen-Anhalt. Weitere