Sellners PR-Aktion samt Polizeieinsatz: Kleiner Brauner in Passau

Der Rechtsextremist Martin Sellner wollte sich in Passau medienwirksam bei Kaffee und Kuchen inszenieren, am Abend griff ihn die deutsche Polizei auf, wie er auf Telegram verkündet hat (…) Der Rechtsextreme Martin Sellner, der in Deutschland verdeckt zur Fahndung ausgeschrieben wurde und gegen den die deutschen Behörden ein Einreiseverbot “aus Gründen der öffentlichen Ordnung, Sicherheit oder Gesundheit” prüfen, hatte angekündigt, in der deutschen Grenzstadt Kaffee und Kuchen einnehmen zu wollen. PR-Aktion Die Wahl Sellners fiel auf das Café Greindl. Eine PR-Aktion, wie sie für die Identitären, deren Kopf Sellner in Österreich lange war, typisch ist. Doch der Wirt hatte ihm zumindest bei der Lokalwahl einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein kleiner Brauner mit Mehlspeise wird Sellner dort nicht serviert werden. Bei ihm sei er nicht erwünscht. “Wir haben heute aufgrund dieser Ankündigung geschlossen”, sagt Greindl. Seitdem geht das Internet über mit Verunglimpfungen und Hetze von Sellner-Fans gegen das Café. “Wir bekommen unschöne E-Mails, werden beschimpft, das Café wird diffamiert” (…) Bei seiner Einreise dürfte Sellner dann am Montagabend zunächst an der Grenze aufgegriffen worden sein – auf Telegram postete er ein Foto von sich aus einem Polizeiauto. Einem Livestream auf seinen Kanälen zufolge durfte er anschließend aber doch einreisen. Grund dafür sei Sellner zufolge, dass sein Ziel keine politische Aktion in Deutschland, sondern eben nur ein Kaffeehausbesuch gewesen sei. Polizeihauptkommissar Jürgen Bockstedt erklärte der Mediengruppe Bayern, es wurde kontrolliert, ob bei Sellner eine Gefährdung für die öffentliche Sicherheit und Ordnung vorliege. Die Entscheidung, ob er einreisen dürfe, lag bei der Bundespolizei in Potsdam.

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