Stephan Balliet ist wieder in Sachsen-Anhalt. Bald muss er sich in einem neuen Prozess wegen einer Geiselnahme verantworten – und wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz. Der Attentäter von Halle ist zurück in Sachsen-Anhalt, dort soll in rund einer Woche der Prozess gegen ihn wegen einer Geiselnahme im Gefängnis in Burg (bei Magdeburg) beginnen. Stephan Balliet wurde aus einem Gefängnis in Niedersachsen wieder zurück nach Sachsen-Anhalt gebracht. Ein Sprecher des Justizministeriums bestätigte der Nachrichtenagentur dpa die Sicherheitsverlegung, nannte aber keine Details. Zuvor hatte »Bild«  berichtet, dass der 32-Jährige in die Jugendanstalt Raßnitz im Saalekreis gebracht worden sei. Der Halle-Attentäter war zuvor seit etwa einem halben Jahr im niedersächsischen Wolfenbüttel inhaftiert gewesen, zuvor in Augsburg in Bayern. Dorthin war er im Dezember 2022 nach der unblutig beendeten Geiselnahme im Gefängnis in Burg verlegt worden. Balliet wird vorgeworfen, zwei Bedienstete der Justizvollzugsanstalt (JVA) als Geiseln genommen zu haben. Er habe den Männern mit dem Tod oder schwerer Körperverletzung gedroht und sie gezwungen, Türen zu öffnen, um aus der Haft zu fliehen. Häftling baute sich waffenähnlichen Gegenstand Ein Gutachten des Bundeskriminalamtes war Anfang April 2023 zu dem Ergebnis gekommen, dass sich der Häftling aus Bauteilen eines Tackers, einem Holzstift, Drähten und einem Metallrohr einen schussfähigen Gegenstand  gebaut hatte. Nacheinander hatte er die Bediensteten der Haftanstalt in Burg bei Magdeburg in seine Gewalt gebracht und mit dem waffenähnlichen Gegenstand bedroht. Zwar gelang es dem Häftling, bis auf den Innenhof der JVA zu gelangen. Allerdings blieben die Außentore der Anstalt verschlossen, Balliet konnte von Justizvollzugsbeamten überwältigt werden. Er wurde anschließend in ein bayerisches Gefängnis verlegt. Der Prozess wegen Geiselnahme und Verstoßes gegen das Waffengesetz beginnt am 25. Januar in Magdeburg.

via spiegel: Prozess um Geiselnahme Halle-Attentäter wechselt erneut das Gefängnis