Auf dem Gelände der Villa am Lehnitzsee gehen seit Langem prominente Köpfe der rechten Szene ein und aus. Das zeigen Recherchen. Potsdam will sich gegen den Treffpunkt zur Wehr setzen. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hat angesichts der Berichte über ein rechtes Geheimtreffen im Landhaus Adlon am Lehnitzsee im Potsdamer Ortsteil Neu Fahrland den Brandenburger Verfassungsschutz in die Hauptausschuss-Sitzung am Mittwoch eingeladen. „Wir fordern dringend Klarheit über die erhobenen Vorwürfe gegen das Potsdamer Unternehmen und dessen Umfeld, denn sie sind ungeheuerlich“, sagte Schubert. „Sollten die Vorwürfe zutreffen, heißt das: Wir haben es hier mit Staatsfeinden zu tun, die hier in unserer Stadt den Umsturz unseres Landes planen wollen. Dem stellen wir uns als Stadtgesellschaft entgegen“, so der Oberbürgermeister. Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung sollen die Verfassungsschützer die Vorwürfe, die bundesweit Schlagzeilen machten, einordnen. Das Anwesen am Lehnitzsee hatte Wilhelm Wilderink 2011 erworben und gemeinsam mit seiner damaligen Lebenspartnerin Mathilda Huss umfangreich saniert. Geplant war ein Langzeitquartier für Akademiker, auch zum wissenschaftlichen Austausch. Reger Austausch findet dort tatsächlich statt – auch von radikal rechten Politikern und Influencern. Ausgerechnet in Brandenburgs Landeshauptstadt, die als links gilt und für Toleranz und Weltoffenheit stehen will.

via tagesspiegel: Landhaus Adlon in Potsdam: Bereits seit Jahren Ort für rechte Treffen

siehe auch: In „Babylon Berlin“-Villa AfD-Politiker beraten millionenfache Vertreibung. Im Potsdamer „Landhaus Adlon“ trafen sich AfD-Politiker heimlich mit Neonazis und Millionären. Eine herrschaftliche Villa am See. Am Drehort der TV-Serie „Babylon Berlin“ sprachen AfD-Politiker mit Neonazis und Millionären über die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland. (…) Am 25. November 2023 fand das Geheimtreffen statt. Nur wenige Kilometer entfernt von der „Wannsee-Villa“, wo die Nazis einst den millionenfachen Mord an Europas Juden geplant hatten. Auch jetzt ging es um eine ganze Bevölkerungsgruppe, die Rechtsextremisten nicht mehr in Deutschland haben wollen: Flüchtlinge, Ausländer, Deutsche mit Migrationsgeschichte. (…) Eine Frau, die auf dem Gelände des Landhaus Adlon wohnt, verteidigte dagegen das Treffen, sagte: „Wir haben Bauernaufstände und Massenmigration, das geht uns alle was an. Das, was hier drin stattgefunden hat, ist Meinung und Privatsache.“ Wie „Zeit.de“ berichtete, ist „Landhaus“-Chefin Mathilda Huss seit Jahren eng mit rechtsextremer Szene und AfD vernetzt, immer wieder fanden dort Treffen statt. Zugleich profitierte sie von unseren Rundfunk-Gebühren. Laut ARD und RBB sind in der Potsdamer Villa keine weiteren TV-Produktionen geplant.

Potsdam-Neu Fahrland AmLehnitzsee1.JPG
Von <a href=”//commons.wikimedia.org/wiki/User:Norhei” title=”User:Norhei”>Norhei</a> – <span class=”int-own-work” lang=”de”>Eigenes Werk</span>, CC BY-SA 3.0, Link