Die Waldorfschule Itzehoe sorgt mit einer queerfeindlichen Aktion für Kopfschütteln: Auf einem Herbstfest wird vor Schüler*innen ein Drachen verbrannt, der als “gay” markiert wurde. Auf dem Gelände der Waldorfschule im schleswig-holsteinischen Itzehoe ist am 29. September vor Schüler­innen ein Pappmaché-Drachen mit zwei Köpfen verbrannt worden, der mehrere queere Symbole enthielt. Darüber berichtete am Donnerstag die Seite Anthroposophie.blog, die sich kritisch mit der Lehre der anthroposophischen Community und deren Gründer Rudolf Steiner (1861-1925) auseinandersetzt. Der Drachen wurde nach Angaben der Schule von einer Kunstlehrerin und 30 Schüler­innen für das traditionelle Michaeli-Fest angefertigt, das den Herbst einläuten soll. “Zu den ‘vielseitigen’ Ideen der WaldorfschülerInnen gehörte offensichtlich auch, das ‘Böse’ mit Barbie-Hut und einem rosafarbenen Fußballtrikot des bekannt Pride- und Queer-freundlichen Fußballclubs ‘Inter Miami’ darzustellen”, heißt es in dem Blog. “Das Trikot trägt neben dem Logo des Clubs die drei Streifen der Marke ‘Adidas’. Unterschrieben sind die Streifen jedoch mit ‘Gaydidas’.” Das Logo ist auf einem rosa Trikot angebracht, zudem trägt das Monster einen rosa Hut mit der Aufschrift “Barbie”, offenbar eine Anlehnung an die queer­freundliche US-Filmkomödie gleichen Namens. Anthroposophie.blog beschreibt die Aktion vor Kindern als eine “archaische Verbrennung des ‘absolut Bösen’ in Gestalt eines woken, queeren, rosa Monsters mit dem Wort ‘Gay’ auf der Brust”. Die Schule selbst hat einen Text auf ihrer Website zum queeren Drachen gelöscht, er ist aber weiter bei archive.org abrufbar. Darin wurde die Verbrennung so beschrieben: “5 Feuerpfeile brachten ihn zum Erliegen… Unter aller Augen ging der (sehr kreativ gestaltete) Bösewicht in Flammen auf. Der Sieg des Guten über das Böse, der Freiheit über die Gefangenschaft.” Laut Anthroposophie.blog hat die Schule auch ihren Instagram-Kanal kurz nach Erscheinen des Blog-Eintrags geschlossen. Zuvor seien “kritische Kommentare zum Verbrennungs-Ritual am Michaeli-Fest bei Instagram gelöscht worden”.

via queer: Schleswig-Holstein Waldorfschule verbrennt Gay-“Bösewicht”

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