Die Geschichte um den Angeklagten Alfred T. begann relativ harmlos – mit einer fehlenden Corona-Maske in der Trambahn. Er soll Polizisten mit Messern bedroht und sie in seiner Wohnung regelrecht gefangen gehalten haben. Und er soll Ministerpräsident Markus Söder, weitere Amtsträger und Firmeninhaber mit fiktiven Millionenforderungen überzogen haben. Die Anklage gegen den mutmaßlichen Anhänger der “Reichsbürger”-Bewegung Alfred T. wiegt schwer. Doch für die Justiz ist er schwer zu fassen: Der 65-Jährige, der mittlerweile per Haftbefehl zur Verhandlung vorgeführt werden sollte, ist offenbar untergetaucht. “Man konnte ihm nicht habhaft werden”, sagt Amtsrichter Martin Seitz, der am Montag zum zweiten Mal vergeblich die Sitzung gegen Alfred T. aufrief. Bereits vergangene Woche war der Mann geladen gewesen und nicht erschienen, woraufhin das Gericht einen Hauptverhandlungs-Haftbefehl erließ. Der sollte Montagfrüh vollstreckt werden, aber Alfred T. war verschwunden. Die Geschichte mit Alfred T. begann relativ harmlos mit einer fehlenden Corona-Maske in der Trambahn – und endete mit einer handfesten Bedrohungslage in seiner Wohnung. (…) Als Polizisten im November 2021 die Wohnung von T. durchsuchten, soll er sich in der Küche zwei Messer gegriffen und damit die Beamten bedroht haben. Diese zogen ihre Schusswaffen, Alfred T. soll angekündigt haben, sich erschießen zu lassen. Dann soll er die Eingangstür blockiert haben, damit die Polizisten die Wohnung nicht verlassen konnten. Erst 20 Minuten später überwältigte eine Sondereinheit den Mann mit einer Elektroschockpistole.

via sz: Amtsgericht München : Mutmaßlicher “Reichsbürger” untergetaucht, um Prozess zu entgehen