In Brandenburg schafft ein Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitungsdienstes heimlich kiloweise Sprengstoff und Waffen beiseite. In Berlin lässt ein LKA-Mitarbeiter großkalibrige NATO-Munition in einem Blechschrank verschwinden. Beide Fälle geben Rätsel auf. Was hatten die Personen vor? Polizei und Staatsanwaltschaft in beiden Bundesländern geben sich zugeknöpft: Zu viele Details sollen nicht an die Öffentlichkeit kommen, Disziplinarmaßnahmen sind bereits abgeschlossen und weitere Informationen können aus Gründen des Datenschutzes nicht gegeben werden. Was bleibt? Viele Fragen. Seit der Wende ist er technischer Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Zentraldienstes der Polizei in Brandenburg (ZDPol, 80 Mitarbeiter). Nachbarn bezeichnen ihn als Messi, Verwandte berichten von Reichsbürger-Aussagen. Ende Juni, die große Razzia, mutmaßlich nach einem Hinweis des Verfassungsschutzes. Sein Arbeitsplatz in Kummersdorf (Teltow-Fläming), seine Wohnung in Zossen und das Haus seiner Mutter (92) in Deutsch Wusterhausen werden tagelang durchsucht. Grund: ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffen-, Kriegswaffenkontroll- und Sprengstoffgesetz. Die Ermittler finden Sprengstoff im einstelligen Kilobereich, Waffen in einstelligem Bereich, viel Munition. (…) Der Fall Rudi G.* (*Name geändert) Er arbeitet auf einer technischen Dienstelle im Anti-Terror-Zentrum des LKA an der Ringbahnstraße (Tempelhof). In der Nacht zum 25. April ging in einer Fahrzeughalle auf dem LKA-Gelände ein Wagen in Flammen auf. Die Feuerwehr setzte zunächst einen Wasserwerfer ein, weil die Retter zu große Sorgen vor Munition oder Explosivstoffen hatten. Der Brandort: ein abgeschlossener Bereich mit restriktiver regulierter Zugangsberechtigung. Bei der Absuche die Entdeckung: In einem Stahlblechschrank lagerten 200 Patronen unterschiedlichen Kalibers, darunter auch Munition, wie sie von den Präzisionsschützen des Spezialeinsatzkommandos (SEK) verwendet wird (7,62×51 NATO und Cal .50). Warum G. die Munition und woher unterschlagen hat – unklar. „Teile der aufgefundenen Munition passen nicht zur aktuellen Dienstbewaffnung der Dienstkraft“, räumt Polizeisprecherin Beate Ostertag ein.

via bz berlin: LKA-Beamter und Kampfmittelräumer Rätsel-Fälle um Behörden-Mitarbeiter: Sprengstoff und Munition verschwunden