In Tausenden Telegram-Kanälen predigen Rechtsextreme und Verschwörungsideologen zu ihren Fans. Eine Datenauswertung zeigt, wie sie damit Geld verdienen. Familienministerin Paus will die Erkenntnisse für Präventivmaßnahmen nutzen. »Liebe Freunde des Rechtsstaates (Ironie!)«, eröffnet Oliver Janich im November 2022 eine Nachricht an seine Telegram-Anhänger. »Der tiefe Staat spielt schmutzig, sehr schmutzig.« Janich, einer der extremen deutschen Verschwörungsideologen, ein antisemitischer Verbreiter der QAnon-Lügen, war in seiner Wahlheimat Philippinen verhaftet worden. Ein deutscher Strafbefehl lautete unter anderem auf Volksverhetzung und öffentlichen Aufruf zu Straftaten. In dieser Telegram-Nachricht rief der reichweitenstarke Hetzer zu etwas anderem auf: »Ich brauche eure Hilfe. Daher möchte ich ausnahmsweise um Spenden bitten.« Für seine juristische Verteidigung brauche er Unterstützung, und mithilfe einer Kryptowährung könnten seine Anhänger »unzensierbar« Geld verschicken – an ihre »Lieblingsaufklärer«. Zu denen zählte er wohl sich selbst. Einige Telegram-Kanalbetreiber nutzen Kryptowährungen, um zu Spenden aufzurufen – viele auch nicht erst, wenn es juristische Probleme gibt. Wer von seinem Dasein als Influencer leben will, braucht eine treue Anhängerschar, muss sie regelmäßig mit Inhalten versorgen und emotional an sich binden. Das gilt auch für Social-Media-Lautsprecher, die mit Corona-Falschnachrichten, Hass gegen Migranten oder antidemokratischer Propaganda verdienen wollen.

via spiegel: Krypto-Zahlungen und Shop-Beteiligungen So schlagen Telegram-Schwurbler aus Empörung ihr Kapital

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