Ein lebensgefährlicher rechtsextremer Angriff in Bingen wurde zunächst nicht gemeldet. Statistiken erfassen oft nicht alle Gewalttaten. Im rheinland-pfälzischen Bingen ist ein 20-jähriger Mann durch Messerstiche im Oberkörper verletzt worden, nachdem er sich über das Abspielen rechtsextremer Musik beschwert hatte. Der mutmaßliche Täter ist ein 23-Jähriger aus Hessen. Das hat die Staatsanwaltschaft Mainz der Frankfurter Rundschau auf Anfrage mitgeteilt. Der Vorfall ereignete sich bereits am 15. Februar, wurde seinerzeit aber von Polizei und Staatsanwaltschaft nicht öffentlich gemacht. Die FR stieß auf ihn, weil die Bundesregierung in einer Statistik einen Fall der versuchten Tötung, der mutmaßlich rechtsextrem motiviert sei, für den Februar gemeldet hatte. Ursprünglich wollte die Regierung das Bundesland, in dem er stattgefunden hatte, nicht benennen verwies dann aber auf Nachfrage doch auf Rheinland-Pfalz. Nach den Aussagen der Ermittlungsbehörde waren die beiden jungen Männer im Vereinsheim einer Studentenverbindung aneinander geraten. Dort soll der 23-Jährige rechtsextreme Musik abgespielt haben, worüber es zunächst eine „verbale Auseinandersetzung“ gegeben habe. „Im weiteren Verlauf des Geschehens soll der Beschuldigte den Geschädigten mit einem Messer angriffen und ihm Stichverletzungen im Bereich des Oberkörpers zugefügt haben“, teilte die Behörde mit. Die genauen Hintergründe sowie das Motiv des Beschuldigten seien Gegenstand der Ermittlungen. Das Opfer gehörte den Angaben zufolge der Studentenverbindung an, in deren Vereinsheim die Tat geschah. Der mutmaßliche Täter soll im Vereinsheim einer anderen Studentenverbindung in Bingen übernachtet haben. (…) Auch im vergangenen Jahr gab es in Deutschland versuchte Tötungsdelikte mit mutmaßlich rechter oder rassistischer Motivation. In den monatlichen Statistiken tauchten sie allerdings nicht auf, sondern erst als Nachmeldungen in der Bilanz des Bundeskriminalamts. So soll ein 32-Jähriger im August 2022 im bayerisch-schwäbischen Krumbach aus rassistischen Motiven versucht haben, einen 33-jährigen Eritreer zu ermorden. Dieser Fall war erst durch Recherchen des Portals „Allgäu rechtsaußen“ öffentlich gemacht und von der Staatsanwaltschaft bestätigt worden. Im November ging ein 39-Jähriger im saarländischen Neunkirchen mutmaßlich aus rassistischen Gründen mit einem Messer auf einen 23-Jährigen aus Syrien los und verletzte ihn erheblich.

via fr: Polizei verschweigt Messerstiche

siehe auch: Streit um rechtsextreme Musik in Bingen – Mann sticht auf 20-Jährigen ein. In einer Studentenverbindung in Bingen ist Mitte Februar eine Auseinandersetzung eskaliert. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten den Fall bislang nicht veröffentlicht, bestätigen nun aber die Ermittlungen. Demnach soll ein 23-Jähriger in einer Studentenverbindung in Bingen auf einen 20 Jahre alten Mann eingestochen haben. Das Opfer soll sich zuvor über rechtsextreme Musik beschwert haben, die der Beschuldigte abgespielt hatte. Nach Angaben der Mainzer Staatsanwaltschaft kam es erst zu einer verbalen Auseinandersetzung, dann stach der mutmaßliche Täter zu. Das Opfer wurde mit vier Stichwunden am Oberkörper ins Krankenhaus gebracht, konnte aber am nächsten Tag wieder entlassen werden; Mann sticht im Streit um rechtsextreme Musik 20-Jährigen. Ein 23-Jähriger soll in einer Studentenverbindung in Bingen auf einen 20 Jahre alten Mann eingestochen haben. Der 20-Jährige soll sich zuvor über rechtsextreme Musik beschwert haben, die der Beschuldigte abgespielt hatte, wie die Staatsanwaltschaft in Mainz am Mittwoch mitteilte. Der 20-Jährige habe bei der Tat Mitte Februar vier Stichwunden am Oberkörper mit einer Tiefe von maximal 0,5 Zentimetern erlitten, hieß es. Zuvor sei es zu einer “verbalen Auseinandersetzung” gekommen. Zunächst hatte die “Frankfurter Rundschau” über die Tat berichtet.

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