Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa soll den Dialog mit Russland aufrechterhalten. Daran verlieren immer mehr Staaten den Glauben – auch weil sich offenbar Aktionen der Russen gegen die OSZE selbst richten. Die Frage nach dem richtigen Umgang mit dem kriegsführenden Russland bringt die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) mit Sitz in Wien zusehends in die Krise. (…) Ein Grund dafür ist auch der Umgang Moskaus mit der OSZE selbst. Die Organisation wirft dem Putin-Regime vor, gepanzerte Fahrzeuge im Wert von fast 2,7 Millionen Euro beschlagnahmt zu haben. Diese seien bei der Special Monitoring Mission der OSZE in der Ukraine im Einsatz gewesen und nach der Invasion im Februar 2022 in die südrussische Stadt Rostow gebracht worden. OSZE-Autos in den Donbass gebracht Die OSZE habe zehn Monate lang versucht, die Ausfuhr der Fahrzeuge in die Türkei zu organisieren, Russland soll das aber blockiert haben. Mittlerweile existieren Videoaufnahmen, die zeigen sollen, dass die Autos ins Kriegsgebiet im Donbass gebracht worden sind. (…) Bekannt ist, dass drei ukrainische Mitglieder der OSZE-Mission bereits im April 2022 verhaftet worden waren. Zwei sollen vom sogenannten Höchstgericht der Republik Luhansk bereits für Spionage und Hochverrat verurteilt worden sein, der dritte Fall soll noch offen sein. Mehrere Menschenrechtsorganisationen beklagten, keinen Zugang zu den Männern zu erhalten. Diplomaten bei der OSZE haben die Vorfälle mehrfach deutlich kritisiert. US-Diplomat Michael Carpenter sprach von “völlig inakzeptablen” Vorgängen und forderte einmal mehr ihre sofortige Freilassung.
via standard: Gestohlene Fahrzeuge, entführte Mitarbeiter: Die OSZE hadert mit Russland