Wenige Tage vor der “Reichsbürger”-Razzia konnten sich die mutmaßlichen Terroristen gewarnt fühlen. Laut Recherchen von t-online suchte die Polizei das Gespräch mit einem Hauptverdächtigen. Eine der größten Terrorrazzien in der deutschen Geschichte ist womöglich durch die Arbeit des Landeskriminalamts Bayern in Gefahr gebracht worden. Recherchen von t-online zufolge wurde einer der Hauptverdächtigen der mutmaßlichen “Reichsbürger”-Terrorgruppe, der frühere Bundeswehroberst Max Eder, durch eine Gefährderansprache des Landeskriminalamts (LKA) alarmiert. (…) Nach übereinstimmender Darstellung mehrerer Teilnehmer des Innen- und Rechtsausschusses im Bundestag kam es bereits mehr als eine Woche zuvor zum Kontaktversuch des Landeskriminalamts bei Eder. Auslöser für die Ansprache des Landeskriminalamts war demnach ein Video, das der in sozialen Medien umtriebige Ex-Oberst Eder im November veröffentlicht hatte. Das bayerische Landeskriminalamt stufte das Video als bedenklich ein und schritt zur Tat: Aus Gründen der Gefahrenabwehr suchten Beamte den Kontakt zu Eder. Als sie ihn nicht erreichten, hinterließen sie eine Nachricht. Zu diesem Zeitpunkt befand sich Eder vermutlich schon im Ausland. Am 27. November rief er in seinem Heimatort Eppenschlag an, um seine Nachbarin vor der Polizei zu warnen. Am selben Tag postete er in seinem Telegram-Kanal ein Video, das ihn mit Mitstreitern in Kroatien zeigt. Die Festnahme folgte vergangene Woche in Italien.
via t-online: Vor Großrazzia Ermittlungspanne alarmierte “Reichsbürger”