Wladimir Putin hat heute vier besetzte Gebiete in der Ukraine offiziell als russisches Territorium anerkannt. Ganz sicher, wo genau die neuen Grenzen verlaufen sollen, ist der Kreml aber noch nicht. Das sei noch zu entscheiden, hieß es aus Moskau.  Putins teilweise irrlichternder Auftritt (mehr dazu weiter unten) heute hat sich allerdings schon vor rund neun Jahren angekündigt, im September 2013. Damals trafen sich in Jalta auf der Krim, die damals noch ukrainisch war, Vertreter der Ukraine, der EU und Russlands, um über die künftige wirtschaftliche Ausrichtung der Ukraine zu sprechen. Russland wollte das Land in seinen Wirtschaftblock, unter anderem mit Belarus, integrieren. Auf der anderen Seite warb die EU um die Ukraine. Da die Stimmung in der ukrainischen Bevölkerung damals merhheitlich proeuropäisch war, entschieden sich die Ukrainer für die Orientierung in Richtung Westen. Ein Bruch, der schon damals in Russland Wut auslöste. „Der Kremlberater (Glasjew) fügte hinzu, dass die politischen und sozialen Kosten der EU-Integration ebenfalls hoch sein könnten, und räumte die Möglichkeit ein, dass im russischsprachigen Osten und Süden der Ukraine separatistische Bewegungen aufkommen könnten. Er deutete an, dass Russland im Falle einer Unterzeichnung des Abkommens durch die Ukraine den bilateralen Vertrag, der die Grenzen zwischen den beiden Ländern festlegt, als ungültig betrachten würde (…) Russland könne den Status der Ukraine als Staat nicht mehr garantieren und könnte möglicherweise intervenieren, wenn sich prorussische Regionen des Landes direkt an Moskau wenden würden.“

via tagesspiegel: Ukraine-Invasion Tag 218: Putins Plan für die Ukraine lag schon vor 9 Jahren auf dem Tisch

siehe auch: Putins Annexion in der Ukraine: Nato-Chef Stoltenberg will einschreiten Putin feiert seine illegale Landnahme in der Ostukraine. Doch die Nato und die EU sind mehr als entsetzt. Einige Reaktionen im Überblick. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Annexion ukrainischer Regionen durch Russland verurteilt und Moskau vor dem Einsatz von Atomwaffen gewarnt. „Dieser Landraub ist illegal und unrechtmäßig“, erklärte Stoltenberg am Freitag auf einer Pressekonferenz in Brüssel. Die Nato-Verbündeten „erkennen die Gebiete nicht als Teil Russlands an und werden dies auch niemals tun.“  Das Vorgehen Russlands im Krieg gegen die Ukraine bezeichnete er als schwerste Eskalation seit Beginn der Invasion am 24. Februar. Die Ukraine habe das Recht, die „gewaltsam besetzten Gebiete zurückzuerobern, und wir werden sie bei der weiteren Befreiung der Gebiete unterstützen“, sagte der Nato-Generalsekretär. Er drohte Moskau zudem mit „schwerwiegenden Konsequenzen“, sollte Russland im Krieg gegen die Ukraine Atomwaffen einsetzen.

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