Ihre Anhänger sehen sich als Mitglieder einer Öko-Esoterik-Bewegung, die auf russische Fantasy-Bücher zurückgeht. Doch die Anastasia-Bewegung, zum Beispiel im Allgäu oder im Chiemgau, vernetzt sich auch mit Reichsbürgern und rechten Kreisen. Anastasia – damit verbinden die meisten Anhänger die Idee der sogenannten Familienlandsitze. Gemäß dieser soll jede Familie ein Hektar Land bewirtschaften und sich quasi selbst versorgen. BR-Recherchen zufolge gibt es deutschlandweit 18 solcher Höfe. Einer davon ist der Mutterhof von Robert Briechle im Allgäu. (…) Immer wieder ist in der Vergangenheit ein Bekannter der rechtsextremen Szene auf Briechles Mutterhof aufgetreten. Heute will Briechle nicht mehr mit dem BR sprechen. Vernetzungen zwischen Anastasia und rechten Kreisen finden sich oft nur indirekt – etwa bei der illegalen Schule im oberbayerischen Schechen, die vor einem Jahr als sogenannte “Querdenker-Schule” aufflog. Vor der Schule war ein Schild, auf dem in kyrillischen Schriftzeichen “russisches Staatsgebiet” stand. Viele Bezüge zu Russland Experten wie Florian Rieder von der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern wundert das nicht. “Bei dieser Schule werden sehr oft auch Anastasia-Bezüge hergestellt, da gibt es sehr viele Bezüge zu Russland”, sagt Rieder. Wie groß die Anastasia-Bewegung in Bayern ist, lässt sich nur mutmaßen. Zwei Mal hat die Fraktionsvorsitzende der bayerischen Grünen, Katharina Schulze, bereits im Landtag eine Anfrage zu Anastasia gestellt, zuletzt vor einem Jahr. In der Antwort darauf schreibt die bayerische Staatsregierung, dass es “Überschneidungspunkte zwischen der Ideologie der Anastasia-Bewegung und in der rechtsextremistischen sowie Reichsbürgerszene propagierten Vorstellungen” gebe
via br: Anastasia: Zulauf zu neu-religiöser Bewegung auch in Bayern