Baerbocks Aussage, die Sanktionen gegen Russland beizubehalten, “egal, was meine Wähler denken”, entfachte eine heftige Debatte. Erste Analysen deuten auf eine gezielte pro-russische Desinformationskampagne hin. Unter den Hashtags #Hochverrat und #BaerbockRuecktritt ist in den Sozialen Medien eine heftige Debatte um Bundesaußenministerin Annalena Baerbock entbrannt. Ihr wird aufgrund eines verkürzten und aus dem Zusammenhang gerissenen Videos vorgeworfen, die Ukraine über den Willen aller deutschen Wählerinnen und Wähler zu stellen. (…) Der Ministeriumsbeauftragte für strategische Kommunikation im Auswärtigen Amt, Peter Ptassek, schrieb auf Twitter: “Der Klassiker: Sinnentstellend zusammengeschnittenes Video, geboostert von prorussischen Accounts und schon ist das Cyber-Instant-Gericht fertig, Desinformation von der Stange.”Eine erste Analyse deutet tatsächlich daraufhin, dass eine pro-russische Desinformationskampagne die Debatte um Baerbock forciert haben könnte. Die Analyse des Disinformation Situation Center, einer Koalition von Nichtregierungsorganisationen, die russische Desinformation verfolgt, hat Bemühungen Kreml-naher Accounts beobachtet, Baerbocks aus dem Kontext gerissenes Zitat sehr früh zu streuen.In der Studie heißt es: “Unsere vorläufige Analyse deutet darauf hin, dass eine dekontextualisierte Version von Baerbocks Zitat, eine manipulierte Version ihres Zitats und ein manipuliertes Video ihrer Aussage zuerst auf sozialen Medienkanälen erschienen, die mit dem Kreml verbunden sind.” Laut Disinformation Situation Center ist die erste dekontextualisierte Version des Zitats am 31. August um 17:03 Uhr auf dem Telegram-Kanal der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti erschienen. Kurz darauf postete der führende russische Fernsehpropagandist Wladimir Solowjow das Zitat auf seinem Telegram-Kanal auf Russisch.Das erste Mal auf Englisch wurde eine verzerrte Version des Zitats wenige Minuten später auf dem Telegram-Kanal @Sputnik (NewsZ) gepostet. Eine geschnittene Videoversion erschien erstmals auf einem Kanal namens “RussiaUSA”. (…) Auf Twitter trendet der Hashtag #BaerbockRuecktritt, welcher hauptsächlich von Konten verwendet wird, die mit der AfD in Verbindung stehen. Der Hashtag ist jedoch nicht neu und wurde nicht ausschließlich für die Kampagne geschaffen: Er wurde bereits am 2. August von AfD-nahen Twitter-Accounts verwendet.Doch nicht nur rechte Agitatoren verbreiteten den Clip, auch Mitglieder der Linken und Medien befeuerten die Debatte. So titelte beispielsweisedie “Welt” zunächst eine verzerrte Version des Zitats. Zu dem Zeitpunkt, als sie die Schlagzeile korrigierten, hatte sich diese schon verbreitet und wurde in rechten Kreisen als seriöse Quelle zur Bestätigung der Vowürfe an Baerbock genutzt.

via tagesschau faktenfinder: Debatte um Baerbock-Äußerung Eine pro-russische Kampagne?

siehe auch: WELT & AFD ÜBERNEHMEN PRO-KREML-KAMPAGNE GEGEN BAERBOCK Unter dem Hashtag #BaerbockRücktritt läuft derzeit eine Schmutzkampagne, gestartet von Pro-Putin-Gruppen, gegen Außenministerin Anna-Lena Baerbock heiß.

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