Erstellt: 26.08.2022, 04:58 Uhr Von: Richard Strobl Kommentare Teilen Der russische Präsident Wladimir Putin (r) nimmt an der Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten teil. (Archiv) © Alexander Zemlianichenko/dpa Plant der FSB Anschläge in Russland? Das berichtet jetzt der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine. Moskau – Terroranschläge auf eigenem Staatsgebiet, um die Bevölkerung Russlands wieder auf Linie zu bekommen? Dieses extreme Szenario prophezeit nun der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine für die kommenden Tage in Russland. „Es wird erwartet, dass der FSB eine Reihe von Terroranschlägen in russischen Städten mit Massenopfern unter der Zivilbevölkerung organisiert“, schreibt Oleksiy Danilov am Dienstag (23. August) via Twitter. Den tödlichen Anschlag auf die kremlnahe Befürworterin des Ukraine-Kriegs Darja Dugina bezeichnet er nur als den Anfang: „Dugina ist die erste in dieser Serie“. Ukraine prophezeit Anschlagsserie in Russland – verübt durch den FSB Doch warum sollte der russische Geheimdienst FSB im eigenen Land Anschläge verüben? Auch darauf gibt Danilov eine Antwort: „In Russland sinkt die Unterstützung für den Krieg. Der Kreml braucht die öffentliche Mobilisierung.“
via merkur: „Dugina ist nur die Erste“: Ukraine sagt Anschläge in Russland durch Putins Geheimdienst voraus
siehe zu Terror durch den FSB auch: Russland : Der Terror von oben (2006). Vergiftet, erschossen und in die Luft gesprengt. Der mysteriöse Tod Alexander Litwinenkos zeigt, wie Kritiker von Präsident Putin ausgeschaltet werden (…) Darin hatte er Indizien und Mutmaßungen dafür gesammelt, dass der FSB an den vier Explosionen von Mietshäusern in Russland im September 1999 beteiligt gewesen sei. Fast 300 Menschen starben damals. Die Anschläge wurden unverzüglich tschetschenischen Terroristen zugeschoben, die später meist bei Gefechten mit russischen Soldaten umkamen. Nur zwei Kaukasier verurteilte ein Gericht in geheimer Verhandlung zu lebenslanger Haft. Auf der patriotischen Welle, die Russland nach den Bombenanschlägen erfasste, ritt der neue Premierminister Putin zum Tschetschenien-Krieg und zu unschlagbarer Popularität. Im September 2002 gründeten liberale Parlamentsabgeordnete eine eigene Untersuchungskommission für die undurchsichtigen Verbrechen. Fortan sollten Mord und Tod, Überfall und Staatsverfolgung zu ihren Begleitern gehören. Am 17. April 2003 starb der Parlamentsabgeordnete Sergej Juschenkow vor dem Eingang seines Wohnhauses in der Moskauer Freiheitsstraße durch vier Schüsse in den Rücken. Es war der zweite Mord an einem führenden Politiker der Partei Liberales Russland, die Beresowskij aus seinem Londoner Exil zeitweise finanzierte. Juschenkow galt als integrer Liberaler ohne persönliche Geschäftsinteressen. Im Juli 2003 kam ein weiteres Gründungsmitglied der Untersuchungskommission ums Leben. Der Journalist und Abgeordnete Jurij Schtschekotschichin war nach Rjasan gefahren, um erneut über den FSB zu recherchieren. Nach seiner Rückkehr nach Moskau erkrankte er und starb ohne exakte Diagnose. Die Behörden sprachen von einer schweren Allergie. Schtschekotschichin war als Kämpfer gegen die Korruption bekannt und leitete als stellvertretender Chefredakteur die Zeitung Nowaja Gaseta, für die auch Anna Politkowskaja schrieb. Vor seinem Tod hatte er eine Artikelserie mit dem Vorwurf der Korruption über den Chef der FSB-Abteilung gegen das Organisierte Verbrechen, Litwinenkos Vorgesetzten, veröffentlicht. Die Kommission konnte einen Ex-Geheimdienstler und Anwalt, Michail Trepaschkin, als Mitarbeiter gewinnen. Er fand nach eigenen Angaben heraus, dass die Keller der Mietshäuser, in denen der Sprengstoff platziert wurde, von einem FSB-Agenten angemietet worden seien. Dieser Agent starb später bei einem Autounfall auf Zypern. Trepaschkin wurde eine Woche vor seinem Auftritt im Prozess zu den Moskauer Häuserexplosionen, bei dem er dem Gericht seine Untersuchungsergebnisse darlegen wollte, verhaftet und zu vier Jahren Gefängnis wegen Verrats von Staatsgeheimnissen und illegalen Munitionsbesitzes verurteilt.
