Wenn die geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter kommen, könnte es mit Arbeitskräften und der Rente knapp werden. Vor diesem Hintergrund brachte am Wochenende Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie, die 42-Stunden-Woche ins Spiel. DGB-Vorstand Anja Piel erklärte dazu am heutigen Montag: “Längere Arbeitszeiten – egal ob innerhalb der Woche oder am Ende des Erwerbslebens – sind bloß billige Scheinlösungen für die Alterssicherung.” Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ergänzte via Twitter, die wirkungsvollsten Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel setzten bei besseren Arbeits- und Ausbildungsbedingungen an. “So können neue Fachkräfte nachziehen und erfahrene bleiben in ihrem Beruf.”
via heise: 42-Stunden-Woche gegen Arbeitskräftemangel: DGB stellt sich gegen Idee des BDI
siehe auch: FACHKRÄFTEMANGEL STATT RENTE MIT 70: DISKUSSION UM 42-STUNDEN-WOCHE. (…) Gewerkschaften sind über den 42-Stunden-Vorschlag entsetzt. Überlange Arbeitszeiten würden “krank machen”, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. Auch die IG Metall forderte stattdessen eine bessere Aus- und Weiterbildung oder flexiblere Arbeitszeiten. Längere Arbeitszeiten gehen laut DGB zudem an der Alltagsrealität vieler Familien vorbei. Wer Angehörige pflegt oder kleine Kinder betreut, muss Zeit für sie aufbringen. Wer ehrenamtlich tätig ist, braucht auch dafür Zeit. Nur wer unter 40 Stunden pro Woche arbeitet, empfindet seine Work-Life-Balance, also die Ausgewogenheit zwischen Beruf und Familie/Freizeit, als ausgewogen. Das ergab eine Studie der Bertelsmann-Stiftung.