In gleich mehreren Bundesländern tanzten Rechtsextreme in den Mai. In der baden-württembergischen Gemeinde Hüttlingen konnten sie die regionale Stadthalle anmieten. Nikolai Nerling zusammen mit Sophia Fuchs auf dem Weg zum Maiball, Zu dem „Maitanz im Süden“ luden Gudrun und Gerald aus Aalen ein. Das Besondere kündigten sie auch gleich an: „Dafür steht uns ein ganz besonders großer Tanzsaal mit 500 Quadratmetern zur Verfügung“, nämlich der Bürgersaal Hüttlingen (Kultur- und Sportzentrum Limeshalle). Für Übernachtungen stehe ein großes Gemeinschaftszelt auf einer Wiese zur Verfügung. Die Gäste erreichten Hüttlingen am Nachmittag des 30. April. Sie kamen aus Baden-Württemberg, Hessen oder Bayern. Beteiligt am Maitanz waren junge Leute vom „Sturmvogel – Deutscher Jugendbund“, einer Organisation die vom Verfassungsschutz in Niedersachsen als rechtsextrem eingestuft wird. Mitbegründerin des Bundes, einer Abspaltung der Wiking-Jugend, war Edda Schmidt aus Bisingen. Schmidt gilt als Brauchtumsexpertin der NPD und betont: „In unseren Festen ist trotz der Überfremdung die Weltanschauung des nordischen Menschen erhalten geblieben. Die Brauchtumspflege ist ein Bollwerk gegen Umerziehung“. Eine Schmidt-Enkelin, deren Ehemann und weitere Familienmitglieder aus dem Raum Winnenden nahmen in Hüttlingen teil. Auffällig ist, dass viele wie diese jungen VolkstänzerInnen nicht nur im rechtsbündischen Milieu aufwuchsen, sondern inzwischen auch in Gruppierungen wie der rechtsextremen Identitären Bewegung Schwaben aktiv sind oder bei Aktionen von „Studenten stehen auf“ auftreten.
via endstation rechts: Völkischer Maitanz