Der Comic-Produzent Rolf Kauka begeisterte mit seinen “Fix und Foxi”-Geschichten eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen. Seine antisemitische Haltung ließ er jedoch auch in den “Asterix”-Comics durchsickern. Von Christian Stücken In dem deutschen “Asterix”-Heft “Die goldene Sichel” findet sich eine Szene, die im französischen Original gar nicht so gedacht war. Der gallische Händler Bossix verwandelt sich in das Zerrbild des jüdischen Händlers “Schieberus”. “Bin ich Schieberus, der Besitzer dieser gemietlichen Taverne. Mein Freind Gaston sagt, ihr wollt haben gern goldene Sichel, he?”, raunt Schieberus in der deutschen Fassung in einem Pseudo-Jiddisch dem Titelhelden Asterix zu. Für diese antisemitische Auslegung der Figur ist Rolf Kauka verantwortlich. Rolf Kauka gehörte zu den bekanntesten Gesichtern der Comic-Industrie. Er erschuf die beiden frechen Füchse Fix und Foxi. Zudem erlangte Kauka in den 1960er Jahren auch die Rechte an der “Asterix”-Reihe von René Goscinny und Albert Uderzo in Deutschland. Bei Kauka wurden die widerspenstigen Gallier zu Germanen. In einer Ausgabe der beliebten Reihe fragt Asterix seinen Freund Obelix, der wie üblich einen Hinkelstein schleppt: “Musst du denn ewig diesen Schuldkomplex mit `rumschleppen? Germanien braucht deine Kraft wie nie zuvor!”
Die politische Anspielung von Rolf Kauka ist auch offensichtlich. Michael Walz ist der ehemalige Verleger der Egmont Ehapa Comic Collection und brachte viele Jahre lang die deutschen Asterix-Comics heraus. Er empört sich über die rassistischen Bilder, die Rolf Kauka mit den beliebten Comics der damaligen Jugend vermittelte. “Er hatte das Ziel mit solchen Vergewaltigungen einer Originalvorlage die Kinder mit seinem Gift zu konfrontieren und zu infiltrieren”, urteilt Walz. Die Asterix-Macher reagierten in den 1960er Jahren mit Entsetzen auf Kaukas Verfälschungen und gingen vor Gericht. Kauka verlor die Rechte. René Goscinny, einer der beiden Väter von Asterix und Obelix, war Holocaust-Überlebender. Für Goscinny war Kauka ein “waschechter Nazi”. Jetzt erscheint zum ersten Mal eine Biografie über Rolf Kauka. “Fürst der Füchse, das Leben des Rolf Kauka” deckt seine anhaltende, braune Gesinnung auf. Rolf Kauka, 1917 geboren, war überzeugter HJ-Funktionär. Der Autor und langjährige BND-Chefhistoriker Bodo Hechelhammer berichtet gegenüber report München, dass der erfolgreiche Comic-Unternehmer seinen Lebenslauf frisierte
via br: Rolf Kauka: Die braune Gesinnung des Fix und Foxi-Schöpfers