Die Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar will eine Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen der russischen Armee in der Ukraine einleiten. Mit diesem Ziel sei eine Experteneinheit gegründet worden, teilte die ukrainische Gedenkstätte am Dienstag in Kiew mit. (…) Im gegenwärtigen Konflikt will die neue Einheit den Angaben zufolge »so viele gefilmte Zeugenberichte wie möglich von den Opfern dieser Verbrechen sammeln«. Man wolle den Vorwurf untersuchen, dass Zivilisten – darunter Frauen, ältere Menschen und Kinder – ohne jegliche Verbindung zu militärischen Zielen zur Zielscheibe russischer Angriffe geworden seien. »Die Stimmen der Zeugen müssen bewahrt werden, um sich den verübten Verbrechen entgegenzustellen«, sagte Desbois. Bei der Untersuchung von Holocaust-Verbrechen habe sein Verein besondere Methoden entwickelt und mehr als 8.000 Zeitzeugen befragt. »Ich hätte nie gedacht, dass ich im Jahre 2022 an diesem Ort wieder Kriegsverbrechen untersuchen muss«, sagte Desbois.
via jüdische allgemeine: BABYN JAR – Holocaust-Gedenkstätte prüft mögliche Kriegsverbrechen in Ukraine