Er hatte die Idee für ein Musikfestival, das die Gegenkultur der Sechzigerjahre feiern sollte – und schuf mit Woodstock einen Meilenstein der Popgeschichte. Michael Lang ist mit 77 Jahren gestorben. Bis heute ist es ja ein großes Wunder, dass in Bethel, rund 40 Meilen von Woodstock entfernt, an diesem Wochenende überhaupt irgendetwas funktioniert hat. Am Freitagnachmittag, dem 15. August 1969, wurde sogar der selbstbewusste Konzert-Organisator und -Promoter Michael Lang, damals 24, nervös. Eigentlich war vereinbart, dass Jimi Hendrix, einer der größten Musikstars der Ära, einen Akustik-Gig geben sollte, um das dreitägige Festival mit dem Untertitel »3 Days of Peace, Love and Music« in Gang zu setzen. (…) Woodstock, drei Tage voller schlechter Drogen, Regengüsse, Schlammschlachten, organisatorischer Pannen, schlechter Nahrungsversorgung und mit 400.000 Besuchern, die – anders als ursprünglich geplant – keinen Eintritt zahlen mussten, wurde zum kulturellen Meilenstein, eine Zusammenkunft von Hippies, Studenten und Freigeistern, die zum Symbol für die Ideale der Liebes- und Friedensbewegung der späten Sechzigerjahre wurde. In der berühmten Kinodokumentation des Festivals von Michael Wadleigh ist Michael Lang zu sehen, wie er als »Easy Rider« von Woodstock zu Beginn des Festivals mit dem Motorrad über das Gelände braust, ungebrochen optimistisch und frei, den nackten Oberkörper unter einer lässigen Lederweste – trotz Nieselregen und Chaos. Ein bis heute ikonisches Bild.

via spiegel: Michael Lang ist tot – Der Mann, der Woodstock erfand

symbolvideo; Richie Havens singt “Freedom” at woodstock
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