Der Angeklagte Elmar J. vor dem Landgericht Paderborn (NRW). dpa/Friso Gentsch
Vor dem Landgericht Paderborn begann am Mittwoch der Prozess gegen den mutmaßlichen Verkäufer der Schusswaffe, die der Rechtsradikale Stephan E. für den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke genutzt hat. Zu Beginn des Verfahrens wegen fahrlässiger Tötung hat der angeklagte 66-jährige Rentner Elmar J. den Verkauf der Tatwaffe jedoch bestritten. Sein Verteidiger sagte, Elmar J. räume einen Verstoß gegen das Waffengesetz ein. Sein Mandant bedauere, unerlaubt Schusswaffenmunition besessen zu haben, erklärte Verteidiger Ashraf Abouzeid. Den Vorwurf der fahrlässigen Tötung im Zusammenhang mit dem Mord am CDU-Politiker Lübcke bestreite Elmar J. aber ausdrücklich. (…) Der Anklage-Vertreterin zufolge verkaufte Elmar J. dem Rechtsextremisten E. in der Folge mehrere Waffen. Dabei sei dem Angeklagten die rassistische Gesinnung des späteren Mörders von Lübcke bewusst gewesen. Käufer und Verkäufer hatten laut Anklage keine Waffenerlaubnis. Elmar J. sei das auch klar gewesen.

via berliner kurier: Prozess in Paderborn – Dieser Rentner soll Rechtsextremist Stephan E. die Lübcke-Mordwaffe verkauft haben!

siehe auch: Trödelhändler will kein Waffendealer gewesen sein. Elmar J. aus dem ostwestfälischen Natzungen soll dem Kasseler Neonazi Stephan Ernst die Waffe für den Mord an Walter Lübcke verkauft haben. Beim Prozessauftakt in Paderborn bestritt sein Verteidiger den Vorwurf – und spielte die rechte Gesinnung des 66-Jährigen herunter. Auf dem Tresen der ehemaligen Dorfgaststätte stand eine Holzfigur mit Hitler-Bärtchen, die den rechten Arm nach oben reckte. An den Wänden hingen Fotos von Wehrmachtssoldaten und SS-Männern. Jede Menge Landser-Hefte und, wie es hieß, „diverse ideologische Literatur“ fand die Polizei. Und den Schuppen schmückte eine große Reichskriegsflagge. Als „rechts-konservativ“ beschrieb sich Elmar J., als im Juni 2019 sein Haus im ostwestfälischen Natzungen, einem Ortsteil der Kleinstadt Borgentreich, durchsucht wurde.