Die Besetzer der Habersaathstraße in Mitte haben das Haus wieder verlassen. Sie sollen künftig regulär dort wohnen können – solange der Eigentümer das duldet. Nach der Besetzung eines Hauses in Berlin-Mitte zeichnet sich für die Obdachlosen, die daran beteiligt waren, eine gütliche Lösung ab. Nach Angaben von Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) gebe es eine “Vereinbarung” mit dem Eigentümer, nach der die Obdachlosen vorübergehend in dem Haus wohnen können. Sie sollen nach dem Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG) vom Bezirk dort eingewiesen werden. Die Aktivisten, die am Samstag zusammen mit Obdachlosen das Haus besetzt hatten, sprachen von einem “historischen Erfolg”. Durch die Einigung mit dem Bezirk sei ein Präzedenzfall geschaffen worden. “Der kriminelle, spekulative Leerstand in der Habersaathstraße wurde endlich beendet.” Von Dassel spricht dagegen von einer temporären Lösung, um eine Räumung des Hauses durch die Polizei zu verhindern. Voraussetzung sei gewesen, dass die Besetzer das Haus freiwillig wieder verlassen. Am Samstagmittag hatten rund 30 Aktivisten aus verschiedenen wohnungspolitischen Initiativen den Plattenbau in der Habersaathstraße gegenüber der BND-Zentrale besetzt. Vor dem Haus demonstrierten zugleich rund 150 Unterstützer. Die Polizei sperrte das Haus und zeitweise auch die Straße ab, ließ die Besetzer aber gewähren, weil der Eigentümer zunächst keinen Räumungstitel erwirkte.
via tagesspiegel: Aktivisten sprechen von „historischem Erfolg“ – Obdachlose besetzen Haus in Berlin – und dürfen dort vorerst wohnen