Nach diskriminierendem Fan-Verhalten bei drei EM-Spielen muss die ungarische Nationalmannschaft zwei Spiele ohne Fans austragen. Wegen diskriminierenden Verhaltens seiner Fans bei den EM-Spielen gegen Portugal, Frankreich und Deutschland muss Ungarns Fußball-Nationalteam seine nächsten zwei UEFA-Heimpflichtspiele ohne Zuschauer austragen. Für eine dritte Partie gilt eine Bewährung von zwei Jahren. Das entschied die Disziplinarkammer der Europäischen Fußball-Union laut einer Mitteilung von Freitag. Dazu muss der ungarische Verband eine Geldstrafe von 100.000 Euro zahlen und bei den Partien ohne Zuschauer ein Banner mit der Aufschrift #EqualGame präsentieren. Wegen des Verhaltens der ungarischen Anhänger in den EM-Spielen gegen Portugal am 15. Juni (0:3) und gegen Frankreich am 19. Juni (1:1) jeweils in Budapest sowie beim Duell mit Deutschland am 23. Juni (2:2), nach dem Ungarn aus dem Turnier ausschied, hatte die UEFA Ermittlungen eingeleitet. Das jeweilige bestrafte Fehlverhalten benannten aber weder die damaligen Verbandsmitteilungen noch die heutige zu den verhängten Sanktionen konkret. Allerdings hatten Medien ausführlich über mehrere Vorfälle berichtet.
Homophobie und Rassismus. Knapp zwei Stunden vor Spielbeginn in München hatten so etwa ungarische Fans nach Angaben der Polizei “homophobe Sprechchöre” skandiert, sie versuchten demnach auch “gemeinsam in einen anderen Block überzuwechseln”. Medien hatten von Fan-Chören wie “Deutschland, Deutschland, homosexuell” im Stadion und zuvor in der Innenstadt berichtet, im Stadion selbst war auch ein Banner zu sehen mit dem offenbar gezielt an Deutsche gerichteten Aufdruck: “LMBT? Nein, Danke!” (LMBT[Q] ist die ungarische Abkürzungs-Version für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans Personen und Queers). Das Banner zeigte auch eine durchgestrichene Zeichnung, die zwei Männer beim Sex darstellen soll (queer.de berichtete im Liveblog). Bereits beim ersten EM-Spiel Ungarns gegen Portugal war ein Banner “Anti-LMBTQ” im Fanblock zu sehen, auch war Cristiano Ronaldo Medienberichten zufolge mit homofeindlichen Fangesängen belegt worden (queer.de berichtete).
via queer: Homofeindliche und rassistische Fans: UEFA bestraft Ungarn mit Geisterspielen