Im Prozess gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Susanne G. lädt das Oberlandesgericht München Ralf Wohlleben und André E. vor. Die Frau hatte die Nähe der verurteilten NSU-Unterstützer gesucht. Sie schrieben sich Briefe und trafen sich mehrmals persönlich: Im Prozess gegen eine mutmaßliche Rechtsterroristin aus Bayern vor dem Oberlandesgericht München sollen nun zwei verurteilte Helfer des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) aussagen. Das Gericht lädt die beiden auf Antrag der Nebenklage vor. Ralf Wohlleben und André E. müssen am 15. Juli vor dem gleichen Gericht erscheinen, das sie vor drei Jahren wegen ihrer Unterstützung der rassistisch motivierten Mordserie des NSU verurteilt hatte. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe läuft die Revision. Im Prozess gegen die Heilpraktikerin aus Franken sollen die beiden über ihr Verhältnis zu der Frau aussagen, die Morddrohungen samt Munition in Briefen an Politiker und einen Moscheeverein verschickt haben soll. Später sei sie abgetaucht, um Anschläge vorzubereiten, so die Anklage. Dabei handele es sich um die »Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat«. Wohlleben und André E. sollen im regen Austausch mit der Angeklagten gestanden haben, könnten die Aussage aber verweigern. Die Verteidiger der Frau vertraten auch Wohlleben und gelten als Szeneanwälte. Die in der Neonazi-Szene verwurzelte »Sieg-Heil-Praktikerin« hatte laut Zeugenaussagen zu den beiden Kontakt aufgenommen, als diese bereits im Gefängnis saßen. Im Rahmen der sogenannten Gefangenenhilfe kümmerte sich die Frau um inhaftierte Rechtsextreme. Das legen Erkenntnisse des Bayerischen Landesamts für Verfassungsschutz nahe.

via spiegel: Drohbriefe an Politiker und Moscheeverein – NSU-Helfer sollen gegen rechtsextreme Heilpraktikerin aussagen