Studie zu Rechtsextremismus : Rechtsextreme Einstellungen nehmen laut Studie ab

Weniger Menschen stimmen nach Angaben der Friedrich-Ebert-Stiftung rechtsextremen Aussagen zu. Gleichzeitig lasse die eindeutige Ächtung von Antisemitismus nach. Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt rechtsextreme oder rechtspopulistische Positionen ab und in der Mitte der Gesellschaft gehen rechtsextreme Einstellungen zurück. Das geht aus der alle zwei Jahre erscheinenden Mitte-Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung hervor. Sie untersucht rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in der deutschen Gesellschaft. Für die aktuelle Studie wurden im Januar und Februar 1.750 Menschen befragt. Generell lasse sich “ein Rückgang rechtsextremer und rechtspopulistischer, auch von verschwörungsmythischen Einstellungen” beobachten, heißt es in der Studie. “Die Mitte ist aufgewacht”, lautet das Fazit der Studienautoren. 70 Prozent der Befragten sehen demnach Rechtsextremismus als Bedrohung. Allerdings bleibe die Mitte “in Teilen offen für antidemokratische Positionen”. Die klare Ablehnung von Antisemitismus “weicht auf”, so die Autoren der Studie. Abwertende Meinungen etwa über “Fremde” oder sozial schwache Gruppen seien weiterhin verbreitet. (…) “Nicht wenige Befragte äußern sich in Bezug auf Demokratie unsicher, widersprüchlich oder teilen gegebenenfalls auch latent demokratiefeindliche Einstellungen”, heißt es weiter. So befürworteten beispielsweise zwar nur 2,2 Prozent der Bevölkerung eine rechtsgerichtete Diktatur, doch mehr als 15 Prozent befinden sich im Graubereich zwischen Zustimmung und Ablehnung. Antisemitische Einstellungen hätten in einigen Facetten zugenommen. 13 Prozent der Befragten äußerten demnach einen israelbezogenen Antisemitismus, 7,5 Prozent stimmten offen antisemitischen Meinungen zu. “Die deutliche Ächtung des Antisemitismus weicht auf”, sagte Co-Autorin Beate Küpper von der Hochschule Niederrhein. Populismus auch in Teilen der Mitte anschlussfähig Rund ein Viertel der Bevölkerung zeigt sich zudem eindeutig offen für Populismus. 13 Prozent der Befragten teilten deutlich rechtspopulistische Einstellungen, die sich nicht nur gegen “die Eliten” wendeten, sondern auch gegen als “fremd” empfundene Menschen

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