Das Ende der “Querdenker”, wie wir sie kennen

Auf dem fruchtbaren Krisenboden einer verunsicherten Gesellschaft konnten Wut und Größenwahn der “Querdenker” zunächst gedeihen. Aber jetzt kehrt das Land allmählich zur Normalität zurück – und die Bewegung geht kraftlos ein. Inzwischen sind die ersten Querdenker geimpft. Es lässt sich wohl als Zeichen einsetzender Vernunft deuten. Zu hören ist es von der einen und von dem anderen unter denen, die Pfingsten in einigen verlorenen Hundertschaften durch Berlin geirrt sind. Sie erzählen es verschämt hinter vorgehaltener Hand. Dabei waren sie angereist, um endlich den ersehnten Umsturz zu erzwingen. Auf mehreren geplanten Demonstrationen, die größer sein sollten als alle, zu denen sie bislang zusammen gekommen waren. Daraus aber konnte nichts werden, weil ihr Protest schon längst an Mobilisierungskraft verloren hatte. An Pfingsten in Berlin wurden sie dann eingeholt von der Selbstüberschätzung einer angeblichen Massenbewegung, die sie nie gewesen sind, und konfrontiert mit einer Polizei, die das angekündigte Demonstrationsverbot freundlich aber bestimmt umsetzte. An diesem Feiertagswochenende in Berlin ist der Widerstand der “Querdenker” endgültig gebrochen. Unter der Zeugenschaft tausender Menschen in den wiedereröffneten Terrassen-Cafés der gelockerten Hauptstadt, denen die umherziehenden Demonstrationstouristen mit ihrer Botschaft der angeblichen “Corona-Diktatur” ein groteskes Schauspiel zu Espresso und Aperol Spritz boten. Die Inzidenzen sinken, die Impfquote steigt, Deutschland plant seinen Sommerurlaub, die “Querdenker” sind am Ende. Als hätten die allermeisten Anhänger der Bewegung dieses demütigende Szenario schon geahnt, haben sie den Weg in die Hauptstadt erst gar nicht angetreten. Schließlich waren schon die Demonstrationen der vergangenen Wochen gefloppt; die Spannung auf ihrem Kommunikations- und Mobilisierungsnetz in den sozialen Medien war abgefallen. Die “Querdenker” sind entschlüsselt: durch eine demokratische Medienöffentlichkeit, die sie selbst zum Feind erklärt hatten.

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siehe auch: Impfbanane, Bolle und Pfingsten in Berlin. Von Bananen, Kesseln, Streamern und Ausrastern: Pfingsten 2021 in Berlin. (…) Querdenken-Querfront. “Pfingsten in Berlin” hatte dazu aufgerufen, die Hauptstadt zu fluten, Berlin sollte fallen an diesem Wochenende. Javid-Kistel, Markus Haintz, Karl Hilz, Ralf Ludwig, Rolf Kron, Björn “die braune Banane” Winter und viele andere Protagonisten der ewig besserwisserischen Nachplapper- und Spendensammlerfraktion machten sich zusammen mit Dunning und Kruger auf, den Gipfel “Hauptstadt” zu erklimmen. Natürlich mit den Kanonenfutterschäfchen im Schlepptau. (…) Wir hatten ja bereits von #b2205 berichtet. Von Spendensammlern, die im Amrit indisch schmausten, während ihre Spenderschäfchen draußen im Polizeikessel von einem Fuß auf den anderen hibbelnd um Dixieklos baten. Darüber, dass viele Süddeutsche mal endlich merkten, wie anstrengend Plastertreten in Berlin sein kann … immer auf der Flucht vor der Staatsmacht. (…) Nicht nur nicht erwünscht und deswegen angepisst, bei der Demo wurden auch die Regeln des Infektionsschutzes eingehalten: Maske und Abstand. Er wollte wohl Verstöße finden. Pech. Aber er in den Kessel? Nie. Apropos Kessel: So ein Kessel kann ja eine ganze Zeit dauern. Da reißt so manchem der Geduldsfaden. Das ist für normale Leute schon anstrengend. Aber von Hybris überwältigte Typen wie Martin LeJeune, die rufen dann mal eben die Polizei. Aus einem Polizeikessel heraus. Um Anzeige zu erstatten gegen den Polizeikessel. Wegen “Freiheitsberaubung”. Kannste dir nicht ausdenken.