Wer Bank- und Geldanlagegeschäfte betreiben will, muss sich an einen engen Gesetzesrahmen halten, kontrolliert durch die BaFin. Die „GK Gemeinwohlkasse“ in Dresden kümmert das alles nicht. Ihr Begründer nennt sich „König von Deutschland“ – und ist der Reichsbürgerszene zuzuordnen. Es ist beschaulich. Besser kann man den Dresdener Stadtteil Laubegast wohl nicht beschreiben: Elbvillen, gepflegte Mehrfamilienhäuser, viel Grün. Neben der Straßenbahnhaltestelle eine Sparkasse, Blumenladen – und seit einigen Wochen auch eine Filiale der so genannten „GK Gemeinwohlkasse“. Eine alteingesessene Bäckerei hat der Reichsbürgerbank einen Nebenraum überlassen. Darin sitzt ein Mann um die 30, zurückgebundene Haare, Hemd, freundliches Lächeln. Martin nennt er sich. Er will neue Kunden für die Reichsbürger begeistern. Ins Mikrofon möchte er nichts sagen. Am Eingang zur Filiale hängt ein Zettel: Zutrittsverbot für alle Medienvertreter. Reichsbürger steckt hinter der GK Gemeinwohlkasse Der Versprechen der Reichsbürgerbank: eine nachhaltige Anlage, unabhängig vom globalen Finanzmarkt. Zinsen soll es zwar nicht geben, dafür sollen die Gelder direkt in alternative Projekte des selbst erklärten Königreichs Deutschland gesteckt werden. Die möglichen Kunden überlassen ihre Einlagen in einem Kapitalüberlassungsvertrag der Organisation – ohne Recht auf Rückgabe. Dahinter steckt Peter Fitzek, selbsternannter „König von Deutschland“. Im Schaufenster stehen seine Esoterikbücher mit Titeln wie „Wege zur Entdeckung feinstofflicher Welten“ – und natürlich die Verfassung seines selbst erklärten Königreichs. (…) Denn Gründer Peter Fitzek wird vom Verfassungsschutz der Reichsbürgerszene zugeordnet. Er bezweifelt, dass die Bundesrepublik ein legitimer Staat sei. Regelmäßig liefert er sich Auseinandersetzungen mit den Behörden, des Öfteren schon vor Gericht. Eine offizielle Lizenz zum Betrieb von Kreditgeschäften hat der ausgebildete Koch Fitzek nicht. Mehrfach schon hat die Bundesfinanzaufsicht (BaFin) ihm untersagt, Geld anzunehmen und Bank- oder Versicherungsgeschäfte anzubieten. Zumal Fitzek schon einmal im großen Stil Geld sammelte – vor rund zehn Jahren mit der sogenannten Kooperationskasse. Die BaFin veranlasste damals die Rückabwicklung der unerlaubten Bankgeschäfte, doch mehr als eine Million Euro Anlagegelder waren verschwunden.
via deutschlandfunk: Dresden – „König von Deutschland“ eröffnet ohne Lizenz Reichsbürgerbank