Hessen: Langjähriger Neonazi bleibt auf dem Wahlzettel

Im Landkreis Kassel kandidiert der langjährige Neonazi-Anführer Christian Wenzel bei der Kommunalwahl für die AfD. Auch sein heftiger Streit mit der Partei ändert daran nichts. Trotz heftigen Streits und gegenseitiger Vorwürfe wird der langjährige Neonazi-Anführer Christian Wenzel bei der Kommunalwahl am 14. März im Landkreis Kassel für die AfD auf dem Wahlzettel stehen. Wie ein Sprecher des Landkreises der Frankfurter Rundschau bestätigte, seien die Parteilisten Mitte Januar vom Wahlausschuss bestätigt worden und die Wahlzettel bereits gedruckt. Selbst wenn Wenzel inzwischen kein AfD-Mitglied mehr sei, könne er daher in den Kreistag gewählt werden. Er müsse eine Wahl allerdings nicht annehmen. In der vergangenen Woche hatte die Kasseler Antifa-Recherchegruppe „Task“ aufgedeckt, dass Wenzel auf Listenplatz 15 des AfD-Kreisverbands Kassel-Land kandidiert. Der Lokführer aus Helsa war um das Jahr 2000 Anführer der militanten „Kameradschaft Kassel“, unterhielt enge Kontakte zum heute verbotenen Neonazi-Netzwerk „Blood and Honour“ und war wegen möglicher Kontakte zum Umfeld des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) sogar als Zeuge im NSU-Untersuchungsausschuss des Hessischen Landtags vernommen worden. Wenzels Kandidatur hatte massive Kritik ausgelöst. Die hessische AfD hatte daraufhin mitgeteilt, seine Vergangenheit nicht gekannt zu haben, sich von Wenzel distanziert und angekündigt, seine Parteimitgliedschaft zu annullieren.

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