Am Samstagnachmittag erstattete die Regensburger Hilfsorganisation Sea-Eye Strafanzeige wegen aller in Frage kommenden Straftaten gegen den AfD-Politiker Georg Pazderski bei der Regensburger Polizei. Zuvor verbreitete der Berliner Rechtspopulist, dass die Crew der ALAN KURDI Mitverantwortung für den Tod der Terroropfer von Nizza tragen könnte. In seiner Erklärung auf Facebook bezog er sich dabei auf „Recherchen“ und veröffentlichte ein Bild mit der Schlagzeile „Deutsche „Alan Kurdi“ brachte Nizza-Attentäter nach Europa“, ohne konkrete Quellen für seine Behauptung zu benennen. Zuvor berichtete auch das rechtsextreme Nachrichtenportal Journalistenwatch über Zusammenhänge zwischen einer Rettungsmission der ALAN KURDI und dem Terroranschlag von Nizza. Die Süddeutsche Zeitung beschrieb bereits am Freitagabend, wie der Attentäter nach Frankreich gelangte. Er war nicht an Bord der ALAN KURDI.
„Wider besseren Wissens verbreitet Pazderski die Unwahrheit, um die Trauer und Betroffenheit der Menschen zu missbrauchen und sie gegen Seenotretter aufzuhetzen“, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye. Innerhalb weniger Stunden wurde Pazderskis Post mehr als 1000 Mal geteilt. Den Verein erreichen seither verstärkt Anschuldigungen, Beleidigungen und schwere Vorwürfe. „Hier versucht ein Rechtspopulist auf schändlichste Weise das Leid der Opfer und deren Angehörige sowie die Betroffenheit der Menschen für seine eigene politische Agenda auszunutzen. Diese Attacke muss Konsequenzen haben. Er muss als Fraktionsvorsitzender zurücktreten“, sagt Isler weiter.

via sea eye: Rechtspopulist profiliert sich auf dem Rücken der Opfer von Nizza