15 Monate lang gab es in Gera eine Hängepartie um den Vorsitz des Stadtrates. Die stärkste Fraktion hat das Vorschlagsrecht – das ist seit der Kommunalwahl im vergangenen Jahr die AfD. Nun wurde deren Mitglied Reinhard Etzrodt zum Vorsitzenden gewählt – mit den Stimmen anderer Fraktionen. Der Geraer Stadtrat hat den AfD-Politiker Reinhard Etzrodt zum Vorsitzenden gewählt. Der Arzt im Ruhestand erhielt in der Sitzung am Donnerstagabend 23 von 40 Stimmen. Die AfD selbst verfügt nur über 12 Plätze in dem Kommunalparlament. Neben der Linken (8 Sitze) haben unter anderem die CDU (6), die Bürgerschaft Gera (3), Für Gera (3), die Grünen (3) und die SPD (3) mehr als einen Sitz im Stadtrat. Die Abstimmung fand schriftlich statt.

via rnd: Thüringen: Geraer Stadtrat wählt AfD-Politiker zum Vorsitzenden

siehe auch: AfD-Politiker zum Stadtratsvorsitzenden in Gera gewählt. Ein AfD-Politiker ist neuer Stadtratsvorsitzender in Gera. Reinhard Etzrodt erhielt bei seiner Wahl auch Stimmen aus anderen Fraktionen. Es war ein Triumph für die Rechten: Bei den Kommunalwahlen im Mai 2019 hatte die AfD in Thüringern vielerorts die meisten Stimmen geholt – auch in Gera. In der Stadt mit ihren mehr als 90.000 Einwohnern kam die AfD damals auf 28,8 Prozent – und wurde damit stärkste Kraft in Gera. In der Stadt löste das einen heftigen Streit aus, schließlich hat laut Hauptsatzung die größte Fraktion das Vorschlagsrecht für den Stadtratsvorsitz. Ein Vertreter der Rechtspopulisten an der Spitze des Parlaments? Nach einer 15 Monate langen Hängepartie ist nun klar: Den Posten bekleidet fortan tatsächlich ein AfD-Politiker. Der Stadtrat wählte in der Sitzung am Donnerstagabend Reinhard Etzrodt zum Vorsitzenden. (…) Die Ereignisse in Gera schlagen nun bereits Wellen über die Stadt hinaus. Dabei geht es vor allem um die Frage, welche Politiker, die nicht der AfD angehören, Etzrodt ins Amt verholfen haben könnten. Susanne Hennig-Wellsow, Landeschefin der Linken in Thüringen und Kandidatin für den Bundesvorsitz der Partei, beschuldigte auf Twitter die CDU, “immer wieder Handlanger einer extrem rechten Partei zu sein”. Der Thüringer CDU-Fraktionschef Mario Voigt wies das jedoch vehement zurück.

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