In seiner professionellen PR kommt der Mutterhof in Unterthingau als modernes Pionierprojekt für eine ökologische und nachhaltige Zukunft daher. Doch wer genau hinsieht, stößt auf antisemitische Verschwörungsthesen und die Sehnsucht nach einer völkischen Revolution. Der Mutterhof sei eine »ewige Idee«, heißt es auf der Homepage des Unterthingauer Projekts. Das Ziel: »Ein bedürfnisorientiertes, glückliches Leben aus und in der Fülle und dem Einklang mit der Natur«. Dafür sucht Permakultur-Enthusiast Robert Briechle »Bioniere für künftige Lebensräume«. Mit einem hochprofessionell produzierten Werbevideo will er sie gewinnen. Darin beklagt er den »Humus- und Artenschwund«, sowie das »degenerieren der Agrarflächen«. Dagegen soll sein Hofprojekt »möglichst vielen Menschen einen Weg für ein Leben auf dem Land im Einklang mit der Natur eröffnen und damit die ganzen Lebensräume für alle Lebewesen erschaffen.« (…) Auch auf Youtube ist der Mutterhof aktiv. Im eigenen Kanal erscheinen immer wieder Gespräche von Robert Briechle mit Hofbesucher_innen und andere Kurzfilme über den Mutterhof, Ökologie und Permakultur. Meist sind die Filmchen harmlos. Doch das gilt nicht immer, wie etwa bei einem Gespräch vor rund einem Jahr mit Markus Rüegg deutlich wird. Dort erklärt Robert Briechle dem rechten Verschwörungsideologen und Permakultur-Aktivisten aus der Schweiz, welche Idee hinter seinem Projekt steht: »Mutterhof kam dadurch, dass ich 2003 auf echt schöne Bücher, mittlerweile sind’s zehn Bücher in acht Bänden von einem russischen Autor über eine russische weise Frau, die dort altes Wissen und das Leben früherer Hochkulturen erhalten hat und das weitergibt. Und das hat mich einfach inspiriert, weil da wird ganz klar gesagt: Die Lösung aller gegenwärtigen und künftigen Probleme heißt, eine Familie lebt auf einem Hektar Land. Punkt!« Anschließend argumentiert Briechle naturreligiös.

via allgäu rechtsaußen: Mutterhof: Grün umrankte rechtsradikale Ideologie aus der »Thing Au«