Der einstige Star der veganen Kochszene Attila Hildman, der unter anderem in Berlin-Charlottenburg ein Lokal betreibt, macht mittlerweile nur noch Schlagzeilen mit Verschwörungstheorien und rechtsextremen Äußerungen. Gewerbetreibende fürchten um ihren Kiez und haben ein Bündnis gegen Rechts gegründet. In Charlottenburg gibt es alles: den Herrenfriseur „Troja“, die „Japanische Buchhandlung“, ein Geschäft namens „Konsolenwelt“, das Café „Ballet“, nicht zu vergessen den „Verein für alkoholfreies Leben“ und den „Hospizladen“. Wie eine Achse führt die Fußgängerzone der Wilmersdorfer Straße mitten durch diese städtische Mixtur. Eine Straße, in der Currywurst und Dönergrill dominieren. In der Schillerstraße 71, ganz nahe an der Achse, liegt Attila Hildmanns veganes Restaurant. Seit Hildmann, der Koch, zu Kundgebungen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung aufrief, seit fünf Monaten, ist sein Restaurant auch ein Treffpunkt für Gleichgesinnte geworden. „Oft im Anschluss an diese Kundgebungen versammeln sich da schon viele Leute, da ist dann wirklich die Straße oder der Abschnitt wirklich voll irgendwie mit Leuten, die dann wahrscheinlich da im Anschluss einfach hinkommen. Also da merkt man es dann schon.“ Markus Reinefeld, Leiter des Kant-Kinos, stören die 100 bis 150 Sympathisanten Hildmanns, die sich samstags vor dessen Restaurant mitten in Charlottenburg treffen. Sie passten nicht in die Charlottenburger Welt, findet er. Tatsächlich präsentiert sich Hildmann als Antisemit und Rechtsextremist. „Hitler war ein Segen im Vergleich zur Kommunistin Merkel, denn sie plant mit Gates einen globalen Völkermord von sieben Milliarden Menschen.“ Wegen dieser und ähnlicher Aussagen ermittelt der Staatsschutz gegen den Muskelmann im Kapuzenhemd. (…) Deshalb hat sich der Gastwirt mit 85 anderen Charlottenburger Geschäften, Vereinen und Initiativen zusammengetan. In einem Aufruf heißt es, man wolle kein „rechtsextremes Geschäft“ in der „vielfältigen Nachbarschaft“ haben. Kino-Chef Markus Reinefeld macht auch mit. „Diese rechtsradikalen Ansichten, die machen mir dann schon irgendwie Sorgen. Und das zieht ja dann auch entsprechende Leute an.“ „Dieses Rechtsradikale, Adolf-Hitler-Vergötternde, das ist schon irgendwas, was man nicht tolerieren kann und eben auch Leute mit diesen Gesinnungen irgendwo mit anzieht, die man eigentlich in der unmittelbaren Nachbarschaft jetzt nicht haben will.“
via deutschlandfunk: Berliner Kiez-Bündnis85 Gewerbetreibende gegen Attila Hildmann
