Vertreter der „Neuen Rechten“ diskutieren über antidemokratische Denker der Weimarer Republik – die sogenannte „Konservative Revolution“. Einig sind sich alte und neue Konservative dabei in ihrem Antiliberalismus. Dabei sehen wissenschaftliche Beobachter auch eine personelle Kontinuität. „Schnellroda ist längst zur Chiffre für diesen Geist geworden. Schnellroda ist der Knotenpunkt eines konservativ revolutionären Milieus, einer rechtsintellektuellen Szene. Schnellroda ist ein Beispiel“. Götz Kubitschek wirbt für sein „Institut für Staatspolitik“, eine Denkfabrik der Neuen Rechten in Schnellroda in Sachsen-Anhalt. Die sogenannte Bewegung der „Konservativen Revolution“ der Weimarer Republik sieht Kubitschek mit kaum verhohlener Bewunderung. (…) Eine „konservative Revolution“. Der Begriff klingt paradox, wie Helmuth Kellershohn, Rechtsextremismusforscher und Gründungsmitglied des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung erläutert: „Im Alltagsverständnis würde man sagen, konservativ meint Bewahrung, also Bewahrung von überkommenen Traditionen, Sitten, Gebräuchen, Institutionen. Also Familie oder der Staat. Revolution dagegen meint Umwälzung, radikale Veränderung der bestehenden Verhältnisse und wird natürlich im Allgemeinen mit der politischen Linken in Verbindung gebracht. Und das wird jetzt miteinander kombiniert.“ Und das meint: „Dass man nicht zurück will zu einem früheren Zustand, also damals in der Weimarer Republik, zurück zur Monarchie. Sondern es geht darum, etwas ewig Gültiges unter neuen Bedingungen zur Geltung zu bringen. Und das impliziert die Zerstörung der bestehenden Verhältnisse, also der Weimarer Republik.“
via deutschlandfunk: Alte und Neue RechteAntiliberal und autoritär