Die Corona-App soll helfen, die Pandemie einzudämmen. Die Politik gab dafür zig Millionen Euro aus. Doch immer noch gibt es Kritiker. Einer davon ist Mitglied bei der AfD und hat nun eine Anti-Corona-App entwickelt. Doch damit macht er sich zum Gespött. Seit Mitte Juni steht die Corona-Warn-App der Bundesregierung kostenlos zum Download bereit. Die Anwendung soll bei der Kontaktnachverfolgung infizierter Personen helfen und dazu beitragen, das Virus einzudämmen. Inzwischen haben 15 Millionen Menschen die Corona-App heruntergeladen und nutzen sie im Kampf gegen die Pandemie. Aus Sicht von Experten für Datenschutz gäbe es keine Risiken. (…) Bereits vor dem Start der Corona-App gab es harte Kritik – insbesondere aus Reihen der AfD. So warnte etwa der stellvertretende Parteivorsitzende Stephan Brandner vor der Anwendung und nannte sie eine Datenkrake. Sie sei ein Schritt auf dem Weg zum gläsernen Menschen. Von diesem Gedanken ist die AfD kein Stück abgerückt. Im Gegenteil. Wie der Business Insider berichtet, steht seit Kurzem die Späher-App im Google Play Store zum Download bereit. Damit sollen die Aktivitäten der Corona-Warn-App der Bundesregierung sichtbar gemacht werden können. Es wird angezeigt, wie viele aktive Corona-App-Nutzer sich in der Nähe befinden und wie weit sie entfernt sind. Entwickelt wurde die Anti-Corona-App von der Softwareentwickler-Firma des stellvertretenden AfD-Fraktionsvorsitzenden Peter Felser. (…) Noch hält sich das Interesse an der Corona-App der AfD in Grenzen. Bislang wurde die Anwendung rund 100 Mal heruntergeladen und hat eine durchschnittliche Bewertung von nur 1,9 Sternen. Der Grund dafür ist simpel. Bluetooth-Scanner, wie sie die AfD-App anbietet, sind nicht neu. Die Funktionsweise ist aber im Grunde immer die gleiche: Sie scannen das Umfeld nach Geräten, die ein Bluetooth-Low-Energy-Signal aussenden. Anschließend zeigen die Apps diese als Schlüssel auf dem Display an. Auch die Anti-Corona-App funktioniert auf diese Art. Das Manko an der Corona-App des AfD-Politikers: Sie findet nicht nur Smartphones, auf denen die Corona-App der Bundesregierung vorinstalliert ist. Sondern auch Handys ohne die installierte App, die lediglich Bluetooth eingeschaltet haben. Darüber hinaus auch Bluetooth-Kopfhörer und -Lautsprecher sowie Fitnesstracker, Smartwatches und den E-Scooter auf der Straße. Personenbezogene Daten hingegen kann die App nicht herausfinden. Hinzu kommt: Die Späher-App fordert mehr Zugriffsrechte ein, als die Corona-Warn-App. Blanker Hohn.

via inside-digital: AfD-Politiker entwickelt die Anti-Corona-App und macht sich zum Gespött