Moabit ist eklig, findet AfD-Sprecher Jörg Meuthen. Moabit ist Beste, finden viele Berliner. Ein liebevoller Blick auf den Multikulti-Stadtteil. AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen findet Moabit eklig. Geäußert hat er diese Meinung in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ von Montag. „Wenn ich nur in Berlin von Tegel nach Mitte fahre durch Moabit und mir den Zustand dieses Viertels ansehe, das ist für mich eklig“, sagte Meuthen. Moabit, eklig? Das sehen viele Berlinerinnen und Berliner ganz anders. Unter dem Hashtag #MoabitistBeste teilten auf Twitter einige von ihnen ihre liebsten Orte, Erinnerungen und Anekdoten mit Bezug zum Stadtteil. (…) „Das ‘eklig’ entspringt Meuthens Kopf – und sagt mehr über ihn aus als über den Kiez“, findet Marco Skywalker und postet dazu Fotos vom Spaziergang an der Spree in Moabit. Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) erzählt, dass sie in der Wohnung in Moabit zu Welt kam. Sie schreibt: „Wollte schnell raus. Hab schon im Mutterbauch gespürt, wie cool Moabit ist.“ Sie erinnert sich an ihre Kindheit: „Waren zwar extrem arm, hatten aber die besten Nachbarn, beste Grundschule, beste Freunde ever.“ „Moabit ist Vielfalt“, schreibt die Grünen-Politikerin Hanna Steinmüller. „Mit Menschen und vor allem Essen aus aller Welt.“ Sie findet: „Welch ein Luxus, so viel Auswahl auf so kleinem Raum!“ Ihr Parteifreund, der Mitte-Bezirksverordnete Taylan Kurt, fragt rhetorisch: „Wenn ein Nazi einen Stadtteil eklig findet – ist das nicht Grund genug diesen Stadtteil zu mögen?“
via tagesspiegel: Nach Äußerung von AfD-Politiker Ein Lovestorm für Moabit