2022 wurden laut Bundesinnenministerium bundesweit mehr als 1400 Straftaten gegen Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender und intersexuelle Menschen registriert. Im vergangenen Jahr ist diese Zahl offenbar noch gestiegen. Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transmenschen sehen sich nach Einschätzung ihrer Interessenverbände zunehmend Anfeindungen ausgesetzt. »Das gesellschaftliche Klima gegen queere Menschen hat sich im vergangenen Jahr noch mal deutlich verschärft«, sagte Mara Geri vom Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands zum Tag gegen Homophobie am Freitag. Schon seit Jahren steige die Zahl der Übergriffe. Dieser Trend setzte sich auch im vergangenen Jahr fort, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Demnach stieg die Zahl der von der Polizei registrierten Straftaten gegen Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung deutlich. Die offizielle Statistik dazu will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am nächsten Dienstag vorlegen. Aus Worten werden Taten 2022 wurden laut dem Ministerium bundesweit 1005 Straftaten im Themenfeld »Sexuelle Orientierung« registriert. Darunter seien 227 Gewalttaten gewesen. Darüber hinaus habe es 417 Straftaten im Themenfeld »geschlechtsbezogene Diversität« gegeben, darunter 82 Gewaltdelikte. 2023 seien die Fallzahlen in den Kategorien »Frauenfeindlich«, »Sexuelle Orientierung« und »geschlechtsbezogene Diversität« im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, hieß es nun aus Sicherheitskreisen. »Wir beobachten mit großer Sorge die Zunahme an queerfeindlichen Übergriffen«, sagte Geri dazu. Es gebe vor allem rechtsextreme Stimmungsmache. »Durch Dämonisierung von LSBTIQ* und gezielte Desinformation sollen Hass und Hetze wieder salonfähig werden – und aus diesen Worten werden Taten«, sagte Geri. LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender.

via spiegel: Verbände sind besorgt Zahl der gemeldeten Attacken auf queere Menschen deutlich gestiegen