Reichsbürger flippt im Gericht aus und beschimpft Richter: Zwangshaft!

Er wollte sich nicht auf die Anklagebank setzen und beleidigte den Richter. Irrer Prozess am Amtsgericht Zwickau. Auf – oder besser gesagt: neben – der Anklagebank saß Rentner Mario L. (56). Laut Anklage soll er Anfang 2019 in der Zwickauer Bürgerservicestelle unter anderem den “Hitlergruß” gezeigt haben. Die Verhandlung geriet jedoch zur Nebensache, weil der renitente Rentner das Gericht nicht anerkennen wollte! Mit Filzhut und langem, braunem Ledermantel bekleidet, betrat Mario L., mutmaßlicher Reichsbürger, den Gerichtssaal. Auf die Anklagebank setzen wollte er sich nicht. Stattdessen folgten “Dreck”-Beschimpfungen in Richtung des Richters. Während der Feststellung der Personalien sagte L., dass es “hier wie bei Hitler zugehe”. Vom Richter forderte er eine Legitimierung – Deutschland als Staat wollte er auch nicht anerkennen. Dem Vorsitzenden wurde L.s Verhalten schließlich zu bunt. Noch im Gerichtssaal wurden dem Rentner Handschellen angelegt. “Der Angeklagte hat sich bereits vor Beginn der Hauptverhandlung ungebührlich aufgeführt. Die Ordnungshaft dauert eine Woche”, sagte Sprecherin Sibylle Peters.

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Zusammenschluss gegen AfD-Stammtisch: Auch Bündnisse aus Kreis Herford dabei

Initiativen aus dem Kreis Herford unterzeichen das Schreiben an ein Wirtshaus in Bad Salzuflen. Die Betreiber werden darin aufgefordert, der AfD keine Räume zur Verfügung zu stellen.Ein Verbund aus über 20 Vereinen, Initiativen und Bündnissen im Kreis Herford und Bielefeld hat sich mit einem offenen Brief an die Betreiber einer Gaststätte in Bad Salzuflen gewandt. In der Gaststätte Lohhof soll sich laut Schreiben die Alternative für Deutschland (AfD) Bad Salzuflen zum regelmäßigen Stammtisch treffen. Außerdem finde am Dienstag, 21. Januar, im Wirtshaus eine Veranstaltung der AfD zum Thema “Klimahysterie & Energiewende” statt. Das stößt bei den Unterzeichnern auf massive Kritik. Sie fordern, unter Federführung der Gruppierung Antinationale Linke Bielefeld, dass der Betreiber zukünftig keine Räume mehr an die AfD vermieten solle. Sie begründen ihre Forderung damit, dass die Partei eine “rechtsextreme” und “menschenverachtende” Partei sei, wie in dem offenen Brief zu lesen ist.

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Postsendung an AfD-Politiker : Verdächtige Substanz in Höcke-Paket identifiziert

Gefährlich ist der Inhalt nicht: Die in dieser Woche an den Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke verschickte verdächtige Postsendung enthielt eine Windel mit Urin. In dem Päckchen habe sich eine Kinderwindel befunden und eine geleerte Pralinenschachtel, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. An der Windel sei Harnstoff festgestellt worden. Das Päckchen hatte am Mittwoch im Landtag in Erfurt einen größeren Einsatz von Rettungskräften und eine teilweise Sperrung des Gebäudes ausgelöst. Maier betonte, solche Aktionen seien generell abzulehnen. Derartige Einschüchterungsversuche seien auch dann falsch, wenn sie jemanden wie Höcke träfen, der selbst zur „Verrohung“ im Meinungsstreit beigetragen habe.(…) Den Angaben zufolge war die Sendung am Dienstag an Höckes Wohnhaus eingegangen. Ein Fahrer habe das verdächtige Päckchen dann am Mittwoch in den Landtag gebracht, wo es geöffnet worden sei, berichtete der Innenminister. „Man hätte es besser vor Ort untersucht“, sagte Maier.

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Trotz Ausstieg bei AfD Donatus Schmidt weiterhin Fraktionsmitarbeiter im Stadthaus

Der ehemalige AfD-Stadtrat Donatus Schmidt ist zwar im vergangenen November von allen politischen Ämtern zurückgetreten und mittlerweile auch kein Mitglied mehr in der Partei. Er arbeitet jedoch weiterhin als Fraktionsmitarbeiter der AfD im Stadthaus. Zuletzt wurde er kaum noch in der Geschäftsstelle gesehen. Nach MZ-Informationen war Schmidt für eine längere Zeit krankgeschrieben und ist nun aus dem Krankenstand zurückgekehrt. Schmidt ist aus dem Aufsichtsrat der Theater, Oper und Orchester GmbH zurückgetreten und hatte sein Stadtratsmandat niedergelegt, nachdem er massiv für antisemitische Aussagen in einem Video kritisiert wurde.

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Alltag mit Neonazis in #BadSegeberg – Vergiftete Stimmung – #tödter

In Bad Segeberg bedrohen Neonazis Bewohnerinnen und versuchen, Schülerinnen anzuwerben. Die Initiative „Segeberg bleibt bunt“ wehrt sich dagegen. Eines Tages kommen die Kinder von D. nach Hause und sagen: „Mama, im Südstadtpark hängen Nazis rum und sprechen Jugendliche an.“ Daran erinnert sich D. noch gut. Sie möchte ihren Namen nur abgekürzt in der Zeitung lesen. Denn kurz darauf stehen die Bad Segeberger Neonazis vor ihrer Tür. Der Pfad durch den Südstadtpark gilt als Abkürzung auf dem Weg zur Schule. Viele Jugendliche und Kinder laufen dort täglich entlang. Seit einigen Monaten beobachten Anwohner, dass sich in dem Park öfter Neonazis aufhalten. Die Situation in Bad Segeberg hat sich verschlimmert, seit der bekannte Neonazi Bernd Tödter im Sommer aus der Haft entlassen wurde. Er ist in die Segeberger Südstadt zurückgekehrt – dem Ort, an dem er aufgewachsen ist. Nun versuchen Tödter und seine Freundinnen, gezielt Schülerinnen anzusprechen, berichten Menschen aus Bad Segeberg. Viele Segeberger*innen haben Angst vor dem Erstarken der Neonazis. Die Initiative „Segeberg bleibt bunt“ stellt sich dagegen und will mit verschiedenen Aktionen aufklären, Mut machen und öffentliche Räume besetzen. Am Samstag, den 18. Januar veranstaltet sie ein Lichterfest im Südstadtpark. Das Motto: „Wir sind mehr – Segeberg bleibt bunt“.

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Entlassungsgesuch des AfD-Bürgermeisters von Burladingen – Harry Eberts Rücktritt ist endgültig

Das Landratsamt stellte dem Burladinger Bürgermeister jetzt die „Entlassungsverfügung“ zu. Weg für Neuwahlen ist frei. Am 2. Januar reichte Harry Ebert per Fax im Landratsamt des Zollernalbkreises seinen Antrag auf Entlassung vom Amt des Burladinger Bürgermeisters ein (die HZ berichtete). Die Gemeindeordnung sieht unter bestimmten Bedingungen vor, dass ein Bürgermeister die von ihm eingereichte Entlassung innerhalb von zwei Wochen wieder zurücknehmen kann. Tatsächlich argwöhnte mancher Burladinger Bürger – und mutmaßten auch Gemeinderäte –, Harry Ebert könne noch eine Volte drehen und seine Kündigung zurückziehen, den Rücktritt vom Rücktritt erklären. Die Rückzugfrist von zwei Wochen ist mittlerweile verstrichen. Ist der Abschied Eberts damit endgültig? Die Pressestelle des Landratsamtes teilte dazu auf Anfrage der HZ: „Die Frist von zwei Wochen nach Einreichung des Antrages auf Entlassung ist abgelaufen und wir haben keinen Widerruf erhalten. Die Entlassungsverfügung wurde Herrn Ebert zugestellt und entfaltet zum 1. Juni 2020 ihre Wirkung, so dass er mit Ablauf des 31. Mai aus dem Beamtenverhältnis ausscheidet.“

via swp: Entlassungsgesuch des AfD-Bürgermeisters von Burladingen – Harry Eberts Rücktritt ist endgültig

#Polizei lässt #AfD abblitzen – „Wir lassen uns nicht vorladen“

Niedersachsens Landtags-AfD sucht das Gespräch mit hohen Polizist*innen, weil sie sich falsch verstanden fühlt – und bekommt lauter Absagen. Reden oder nicht? Ein Gesprächsangebot der niedersächsischen AfD ausgeschlagen haben mehrere dortige Polizeipräsident*innen, das Landeskriminalamt sowie die Polizeiakademie. Eingeladen hatte Christopher Emden, bei der AfD-Landtagsfraktion zuständig für Rechts- und Verfassungsfragen. Den Anlass stiftete eine seit November sich hoch schaukelnde Verstimmung zwischen den Polizeispitzen und der Partei, die sich so gern als die einzige für Recht und Ordnung wirkende in Szene setzt. Bezeichnenderweise nicht an den Tisch gebeten hatte Emden nämlich den Oldenburger Polizeipräsidenten Johann Kühme. Der war Mitte November 2019 in Ungnade gefallen bei den Rechtspopulisten, indem er Scham bekundete angesichts von diskriminierenden AfD-Aussagen über muslimische Menschen. Auch die berüchtigte „Vogelschiss in der Geschichte“-Äußerung des Parteigranden Alexander Gauland kritisierte Kühme damals. Die AfD wollte daraufhin per Anfrage an die Landesregierung geprüft sehen, ob der „Scharfmacher“ Kühme seine Neutralitätspflicht verletzt habe – aus Sicht seiner Kolleg*innen eine Einschüchterung. Sie wandten sich mit einem offenen Brief „gegen den Versuch, mittels einer parlamentarischen Anfrage berechtigte Kritik in der Polizei unterdrücken zu wollen“. Auch Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) stärkte dem Beamten ausdrücklich den Rücken.

via taz: Polizei lässt AfD abblitzen – „Wir lassen uns nicht vorladen“