NEUE ENTHÜLLUNGEN – Anschlag in Hanau: Attentäter war in München polizeibekannt

Tobias R. ermordete in Hanau zehn Menschen. In seiner Vergangenheit ermittelten bayrische Behörden bereits gegen ihn. Hanau – Ein Jahr nach dem rassistischen Attentat in Hanau* kommen neue Details über den rechtsextremistischen Täter Tobias R. ans Licht. Offenbar ermittelten bayrische Sicherheitsbehörden zweimal gegen den späteren Attentäter von Hanau, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Fünf Jahre, bevor er zehn Menschen ermordete, wohnte der Attentäter nämlich in München. Auf eine Landtagsanfrage der beiden Grünen Katharina Schulze und Cemal Bozgolu bestätigte das bayrische Innenministerium die Ermittlungen. Die beiden Polizeipräsidien Ingolstadt und Rosenheim ermittelten in der Vergangenheit gegen den Attentäter von Hanau. Als im Jahr 2018 ein Feuer im Ebersberger Forst in Bayern gemeldet wurde, fand die eintreffende Polizei verbrannte Zeitschriften und Zeitungen. Dabei soll es sich um Hefte mit pornografischem Inhalt gehandelt haben. Schnell ermittelten die Beamten Tobias R. als Tatverdächtigen. Die Polizei durchsuchte die Wohnung des späteren Attentäters von Hanau* und kontrollierten seinen Waffentresor. Um ein Verfahren kam Tobias R. jedoch herum, da „ein Tatnachweis nicht mit einer für eine Anklageerhebung erforderlichen Sicherheit geführt werden konnte“. (…) Die Landtagsabgeordnete Katharina Schulze bilanziert, dass R. immer wieder polizeilich auffällig gewesen war. In der Vergangenheit habe er immer wieder Anzeigen bei der Polizei „wegen seines Verfolgungswahns gestellt“. Trotzdem habe dies keine „Auswirkungen auf die Erteilung einer Waffenerlaubnis gehabt“. R. ließ außerdem eine weitere Pistole zu seiner eingetragenen 9 Millimeter Sig Sauer eintragen. „Hier gibt es offensichtlich erhebliche Mängel bei der Überprüfung der Zuverlässigkeit von Waffenbesitzern“, moniert Schulze. Der spätere Attentäter von Hanau habe bereits lange an schweren psychischen Erkrankungen gelitten. Schulze betont, dass dies den zuständigen Waffenbehörden hätte bekannt sein müssen. Anschlag in Hanau: Tobias R. erwarb zweite Pistole
Schwierig gestaltete sich auch die Kommunikation zwischen den polizeilichen Behörden, die sich mit Tobias R. befasst hatten. Wie die „Süddeutsche“ berichtet, gelang es nicht, die jeweiligen Erkenntnisse untereinander weiterzugeben. Problematisch war auch, dass R. zwar in München lebte, dort aber nie gemeldet war. Statt bei einer bayrischen Waffenbehörde lag die Zuständigkeit für den späteren Attentäter von Hanau daher immer noch in seiner Heimat, dem Main-Kinzig-Kreis. (…) Der rassistisch motivierte Anschlag von Hanau vor gut einem Jahr hat bundesweit Entsetzen ausgelöst. Der 43-jährige Tobias R. erschoss am 19. Februar neun Hanauer Menschen mit Migrationshintergrund an zwei Tatorten in der Stadt, bevor er mutmaßlich seine Mutter und sich selbst tötete.

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Hanau war kein Einzelfall; Graffito am Rondell im Freiburger Seepark zum Mordanschlag in Hanau.jpg
Von <a href=”//commons.wikimedia.org/wiki/User:Andreas_Schwarzkopf” title=”User:Andreas Schwarzkopf”>Andreas Schwarzkopf</a> – <span class=”int-own-work” lang=”de”>Eigenes Werk</span>, CC BY-SA 4.0, Link

#Innenminister stellt Bericht zu #Extremismus in sächsischen #Behörden vor – #polizeiproblem

Sachsen ist mehrfach wegen extremistischer Bestrebungen von Beamten in die Schlagzeilen geraten, unter anderem wegen rechtsextremer Äußerungen eines Leipziger Polizisten in einem Chat. Das Innenministerium hat nun einen Bericht zu Extremismus in sächsischen Behörden für die Jahre 2017 bis 2020 vorgelegt und listet mehr als drei Dutzend Fälle auf. Bei sächsischen Bediensteten im Sicherheitsbereich und in weiteren Behörden sind in den vergangenen vier Jahren insgesamt 39 Sachverhalte mit extremistischen Bezügen geprüft worden. Das sagte Innenminister Roland Wöller bei der Vorstellung des ersten Berichts der Koordinierungsstelle für interne Extremismusprävention und Extremismusbekämpfung. 40 Personen seien an den Vorfällen beteiligt gewesen. Laut Ministerium wurden die meisten Vorfälle in den Reihen der sächsischen Polizei erfasst. Unter den 39 Fällen seien neben Einträgen in den sozialen Netzwerken auch rechtsextremistische Äußerungen in oder nach der Dienstzeit registriert worden. Unter anderem wurde laut Bericht ein Hitlergruß in der Öffentlichkeit gezeigt. Ein Viertel der Verdachtsfälle geht demnach auf Polizeianwärter zurück. In zwei Fällen sei im Zusammenhang mit Islamismus ermittelt worden. Mehr als die Hälfte der eingeleiteten Verfahren sind noch nicht abgeschlossen. In einigen Fällen gab es jedoch bereits Konsequenzen: So wurden sechs Beamte laut Lagebericht entlassen, in vier weiteren Fällen gab es Disziplinarmaßnahmen, in anderen Fällen wurden etwa befristete Arbeitsverhältnisse beendet.

via mdr: Innenminister stellt Bericht zu Extremismus in sächsischen Behörden vor

Polizei Sachsen VW Passat.JPG
Von Der ursprünglich hochladende Benutzer war <a href=”https://en.wikipedia.org/wiki/de:User:Zieshan” class=”extiw” title=”w:de:User:Zieshan”>Zieshan</a> in der <a href=”https://en.wikipedia.org/wiki/de:” class=”extiw” title=”w:de:”>Wikipedia auf Deutsch</a> (SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN) – Übertragen aus <span class=”plainlinks”><a class=”external text” href=”https://de.wikipedia.org”>de.wikipedia</a></span> nach Commons durch <a href=”//commons.wikimedia.org/wiki/User:Ireas” title=”User:Ireas”>Ireas</a> mithilfe des <a href=”https://iw.toolforge.org/commonshelper/” class=”extiw” title=”toollabs:commonshelper/”>CommonsHelper</a>. (SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM DES INNERN), CC BY-SA 3.0 de, Link – symbolbild

Prozess gegen Polizisten wegen Volksverhetzung vertagt

Im Prozess gegen einen Polizeibeamten wegen Volksverhetzung hat das Amtsgericht Eschweiler am Mittwoch noch kein Urteil gefällt. Der 62 Jahre alte Beamte soll Bilder mit strafbarem Inhalt in zwei Whatsapp-Gruppen eingestellt haben. Zunächst sollten die Mitglieder der Gruppen als Zeugen sowie der Arzt des Angeklagten gehört werden, entschied das Gericht. Auch solle die Gesundheits- und Personalakte des Polizisten mit über 40 Dienstjahren hinzugezogen werden. Laut Anklage hatte der Mann unter anderem einen Reichsadler mit Hakenkreuz gezeigt, im anderen Fall geht es um Religionsbeschimpfung. Geteilt wurden die Bilder in einer Gruppe von Polizeibeamten sowie eines Kegelclubs.

via zeit: Prozess gegen Polizisten wegen Volksverhetzung vertagt

Veteranen machen für Querdenker mobil – AfD-Landtagsabgeordneter will „Kesselschlacht” in Berlin

Auf Telegram organisieren sich aktuell Veteranen von Bundeswehr und NVA, um bei „Querdenken”-Demos geschlossen aufzutreten. Mittendrin offenbar ein AfD-Politiker. Kein anderes soziales Netzwerk ist im „Querdenken”-Milieu so wichtig für die Vernetzung und den Ausbau bundesweiter Strukturen wie der Messengerdienst Telegram. Gegner der Corona-Maßnahmen und Pandemieleugner nutzen die App seit über einem Jahr, um gemeinsame Interessen und Ziele in eigens dafür kreierten Kanälen zu bündeln. In diesen Gruppen kommen unter anderem Angehörige der gleichen Berufsstände zusammen und tauschen sich aus. So existieren Kanäle, die sich „Anwälte für Aufklärung“ oder „Polizisten für Aufklärung“ nennen und vor allem der Vernetzung dienen. Nun ist eine neue Gruppe dazugekommen. Im sogenannten „Veteranen-Pool“ haben sich binnen eines Tages über zehntausend Mitglieder eingefunden. Längst nicht alle dürften tatsächliche Veteranen der Bundeswehr oder der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR sein, da die Gruppe für jeden frei zugänglich ist. Dennoch ist in den Austauschgruppen der einzelnen Bundesländer einiges an militärischer Expertise in den Kommentarspalten zu entdecken. Hunderte User posten Angaben darüber, wo sie wann und in welcher Einheit für Bundeswehr oder NVA gedient haben – und zwar mit den exakten militärischen Abkürzungen und Dienstgraden. Andere teilen sogar Fotos ihrer Wehrmarken oder militärische Auszeichnungen wie Medaillen (…) Ein User schreibt: „Wir werden gebraucht, alles was wir erlebt haben auf der Straße braucht nun eine Antwort.“ Ein anderer antwortet: „Ich sage nur Kesselschlachten in Berlin“. Als Kesselschlacht wird eine militärische Lage bezeichnet, bei der es einer Kriegspartei gelingt, den Gegner „einzukesseln“. Als eine der bekanntesten Kesselschlachten der Geschichte gilt die Schlacht von Stalingrad. Bei dem User, der sich eine solche Schlacht in der Hauptstadt wünscht, handelt es sich nach Tagesspiegel-Informationen um den Brandenburger AfD-Landtagsabgeordneten Daniel Freiherr von Lützow. (…) Von Lützow ist übrigens innenpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion. Ende Dezember war er aufgefallen, als er an einer illegalen Party in Cottbus teilnahm und dabei Polizisten bedrohte. Ein anderer betrunkener Partygast soll sich auf einen Polizisten gestürzt und auf ihm gekniet haben – „zwischen Brustbein und Kehlkopf“.  An dem Einsatz beteiligte Beamte gaben intern zu Protokoll, dass sich von Lützow als Landtagsabgeordneter und Mitglied des Innenausschusses zu erkennen gegeben und ihnen „ein Nachspiel“ angedroht habe. Er habe erklärt, „acht Jahre im Kosovo seinen Arsch für das Grundgesetz hingehalten“ zu haben und gedroht, „jeden alle zu machen, der in das Zimmer wolle“. Gegen von Lützow wird wegen des Verdachts der Nötigung und Bedrohung von Polizeibeamten ermittelt.

vua tagesspiegel: Veteranen machen für Querdenker mobil – AfD-Landtagsabgeordneter will „Kesselschlacht” in Berlin 

Illegale #Corona-Demonstration: Polizisten umzingelt, angegriffen und verletzt – #covidioten #gewaltgegenpolizisten #pack

Mit Dutzenden größtenteils aggressiven Corona-Leugnern sahen sich drei Polizisten am Montagabend in Schmalkalden (Thüringen) konfrontiert. Die Beamten wurden bei der illegalen Demonstration umzingelt, angegriffen und verletzt. Videos des Vorfalls verbreiten sich in sozialen Medien. Teilnehmer einer verbotenen Corona-Demonstration haben am Montagabend im thüringischen Schmalkalden drei Polizisten umzingelt, angegriffen und verletzt. Die Beamten, die massiv bedroht wurden, setzten Pfefferspray ein, mussten sich schließlich aber aus Sicherheitsgründen zurückziehen, teilte die Polizei mit. Videos des Vorfalls verbreiteten sich anschließend in sozialen Medien. Nach Angaben der Polizei trafen sich am Montagabend etwa 60 Menschen auf dem Altmarkt in Schmalkalden zu dem unangemeldeten Protest gegen die Corona-Maßnahmen, ein Großteil der Teilnehmer habe sich dabei nicht an die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln gehalten. Als Polizisten den mutmaßlichen Versammlungsleiter kontrollieren wollten, weigerte sich dieser, seinen Namen zu nennen, und forderte die anderen Demonstranten auf, die Situation mit ihren Handys zu filmen. Ein 44-Jähriger beleidigte die Beamten daraufhin laut Polizei zunächst und schlug dann unvermittelt einem Polizisten mit der Faust gegen den Hals. Als Beamte versuchten, den Mann am Boden zu fixieren, seien sie von anderen Demonstranten angegriffen worden. Dem 44-Jährigen sei es gelungen, sich zu befreien und einen Polizisten auf den Boden zu schleudern. Innerhalb kürzester Zeit seien die drei eingesetzten Beamten von einer Menschenmenge umringt worden, die immer näher gekommen sei und die eingesetzten Polizisten bedroht habe. Die Androhung, Pfefferspray einzusetzen, sei konsequent ignoriert worden. Gegen eine bislang unbekannte Frau, die einen Beamten angriff, sei Pfefferspray eingesetzt worden.

via rnd: Illegale Corona-Demonstration: Polizisten umzingelt, angegriffen und verletzt

Prozess um “Gruppe S.”: Ein Angeklagter verstrickt sich in Widersprüche – #terror #polizeiproblem

Mit rechten Anschlagsplänen will ein Angeklagter im Prozess um die Terrorzelle “Gruppe S.” nichts zu tun gehabt haben. Aber er verstrickt sich in Widersprüche. Eine Gruppe von Männern, die Ausländer und Andersdenkende hassen, die Muslime töten und einen Bürgerkrieg anzetteln wollen. Ein Polizeimitarbeiter, der ihnen bei der Beschaffung von Waffen unter die Arme greifen möchte. Ein Verräter aus den eigenen Reihen, der die ganze Gruppe an die Ermittler verpfeift. Die Anklageschrift offenbart tiefe Abgründe. Sie wird das Oberlandesgericht Stuttgart nun viele Monate lang beschäftigen. Zwölf Männer sitzen auf der Anklagebank, elf mutmaßliche Mitglieder und ein mutmaßlicher Unterstützer der Terrorzelle “Gruppe S.”. Die Wahrheitsfindung in dem Mammutprozess gestaltet sich als schwierig, weil die meisten der zwölf Angeklagten sich nicht zu den Vorwürfen äußern wollen. Doch einer bricht am Dienstag das Schweigen: Der, der für die Polizei arbeitete und die Gruppe unterstützt haben soll. Der Mann ist 51 Jahre alt, nach eigenen Aussagen ein Mittelalterfan aus Hamm in Nordrhein-Westfalen. Der Angeklagte im Zeugenstuhl trägt schulterlanges, gräuliches Haar und ein knallblaues Hemd, in dem er ein wenig wirkt wie in einer Sträflingsuniform. Mit seiner Aussage belastet er vor allem den einen Angeklagten, der als Kronzeuge des Verfahrens gilt. Der 51-Jährige selbst weist alle Verstrickungen mit Terrorplänen von sich.  Die Vorwürfe sind heftig: Die “Gruppe S.”, benannt nach ihrem mutmaßlichen Rädelsführer Werner S. aus dem Raum Augsburg, soll Schusswaffen gehortet und Anschläge geplant haben. Die Männer wollten der Anklage zufolge Moscheen in kleinen Ortschaften überfallen und Muslime töten. Sie sollen gut vernetzt gewesen sein in der rechtsextremen Szene, rekrutierten sich demnach aus Bürgerwehren, aus der sogenannten Reichsbürger- und Prepperszene, aus Gruppen mit Namen wie “Vikings Security Germania”, “Wodans Erben” oder “Freikorps Heimatschutz Division 2016 – Das Original”. Die Anschlagspläne sollen zum Ende hin sehr konkret geworden sein. 

via augsburger allgemeine: Prozess um “Gruppe S.”: Ein Angeklagter verstrickt sich in Widersprüche

„Reichsbürger“-Thesen geteilt: Polizistin in Niedersachsen entlassen – #polizeiproblem #kickHerOut

Eine Polizistin hat in Niedersachsen wegen des Teilens von Thesen sogenannter „Reichsbürger“ ihren Job verloren.
Die Frau war aufgefallen, weil sie als vermeintliche Bürgerin des „Königreichs Preußen“ einen Staatsangehörigkeitsausweis beantragt hatte. Darüber hinaus stellte sie bei einem zivilrechtlichen Prozess die Legitimität der Gerichtsbarkeit infrage. Für das Teilen von Thesen sogenannter „Reichsbürger“ verliert erstmals in Niedersachsen eine Polizistin ihren Job. Der Senat für Disziplinarrecht habe im April zum ersten Mal entschieden, dass die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis als härtestes Mittel gerechtfertigt sei, sagte ein Sprecher des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg (OVG) am Montag. Die Polizeidirektion Braunschweig bestätigte, dass die Frau mit Rechtskraft des OVG-Urteils aus dem Polizeidienst entlassen wird. Zunächst hatte der NDR über die Konsequenzen des gravierenden Dienstvergehens berichtet. Demnach war die Frau aufgefallen, weil sie als vermeintliche Bürgerin des „Königreichs Preußen“ einen Staatsangehörigkeitsausweis beantragt hatte

via rnd: „Reichsbürger“-Thesen geteilt: Polizistin in Niedersachsen entlassen

Alte Polizei-Winkerkelle.JPG
By <a href=”//commons.wikimedia.org/wiki/User:Mattes” title=”User:Mattes”>User:Mattes</a> – <span class=”int-own-work” lang=”en”>Own work</span>, Public Domain, Link