Nach Angriff auf Rechtsextremen: Spezialkräfte nehmen Mann in Jena fest

Ein 24-jähriger Mann soll im März 2021 an einem Angriff auf einen NPD-Funktionär mitgewirkt haben. Bei einer Razzia in Jena nahmen ihn Spezialkräfte der Polizei fest. Er kommt aber nicht in Haft. Eine Razzia hat es am Mittwochabend in der linksradikalen Szene in Jena gegeben. Spezialkräfte der Polizei haben bei einer Razzia im linksradikalen Spektrum am Mittwoch in Jena einen Mann festgenommen. Der 24-Jährige sei aber nicht in Haft, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden MDR THÜRINGEN am Donnerstag mit. Ein Richter hatte den Haftbefehl außer Vollzug gesetzt. Es läuft ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Körperverletzung und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt dabei wegen Angriffen von mutmaßlichen Angehörigen der linksradikalen Szene auf Vertreter des rechtsextremen Spektrums. Zum Aufklappen: Unterschied zwischen Festnahme und Verhaftung Jenaer soll NPD-Funktionär überfallen haben Der 24-Jährige wird laut sächsischem Landeskriminalamt (LKA) verdächtigt, mit weiteren Personen “aus dem linksextremistischen Spektrum” in Eilenburg einen NPD-Funktionär im März 2021 überfallen zu haben. Dabei sei der damalige Bundesvorsitzenden der NPD-Jugendorganisation auch verletzt worden. Die Angreifer hatten sich als Polizisten ausgegeben und waren vermummt in die Wohnung eingedrungen.

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»Was für eine kriminelle Vereinigung soll das sein?« – #LetzteGeneration #129

Verurteilungen sind selten, die Verfahren nutzen die Sicherheitsbehörden zum schnüffeln. Die Staatsanwaltschaft im brandenburgischen Neuruppin glaubt schon länger, dass die Klimaaktivistinnen der Letzten Generation eine kriminelle Vereinigung sind. Schon im vergangenen Dezember ließ sie elf Wohnungen von mutmaßlichen Mitgliedern der Gruppe durchsuchen. Am vergangenen Wochenende stimmte dann auch Berlins parteilose Justizsenatorin Felor Badenberg in den Chor derjenigen ein, die eine härtere Verfolgung der Klimagruppe fordern. Badenberg erklärte, dass sie ihre Strafrechtsabteilung prüfen lasse, ob es sich bei der Letzten Generation um eine kriminelle Vereinigung handelt. Für eine solche Vereinigung hält die Münchener Generalstaatsanwaltschaft die Letzte Generation und ließ am Mittwoch 15 Wohnungen durchsuchen, Konten sperren und die Internetseite der Klimaaktivistinnen abschalten. Letzteres gelang genau wie das Abschneiden von Spendenmöglichkeiten nur für kurze Zeit. In der Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft München zu den Durchsuchungen heißt es, aufgrund »zahlreicher Strafanzeigen aus der Bevölkerung, die seit Mitte des Jahres 2022 eingingen« habe man ein Ermittlungsverfahren gegen sieben Personen eröffnet. Die Beschuldigten sind zwischen 22 und 38 Jahren alt. Als kriminelle Vereinigung sollen sie »eine Spendenkampagne zur Finanzierung weiterer Straftaten für die Letzte Generation organisiert« haben. Zwei Beschuldigten wird außerdem vorgeworfen, versucht zu haben, die Öl-Pipeline Triest-Ingolstadt zu sabotieren. Eine interessante Parallele zum Verfahren der Staatsanwaltschaft Neuruppin. Das Ziel der Durchsuchungen durch die Münchener Generalstaatsanwaltschaft in gleich sieben Bundesländern war »das Auffinden von Beweismitteln zur Mitgliederstruktur der Letzten Generation, die weitere Aufklärung ihrer Finanzierung sowie die Beschlagnahme von Vermögenswerten«. Verfahren nach dem Paragrafen 129 des Strafgesetzbuchs sind für die politische Linke nichts Neues. Immer wieder wurden politische Gruppen mit dem Vorwurf konfrontiert und dadurch Ziel von Hausdurchsuchungen und Überwachungsmaßnahmen. Verurteilungen gab es jedoch nur selten. Der Paragraph 129 gilt als »Schnüffelparagraf«. Nur etwa fünf Prozent der Ermittlungsverfahren führen zu Verurteilungen. Einer dieser Fälle könnte der Prozess gegen Lina E. und Co. in Dresden sein. Den Antifaschistinnen wird ebenfalls die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Allerdings werfen Beobachterinnen der Generalbundesanwaltschaft vor, nur eine löchrige Argumentation dafür anbringen zu können. Besonders absurd wirkt der Vorwurf gegen die Letzte Generation bei einem Blick in den Gesetzestext. Da heißt es, »Zweck oder Tätigkeit« der Vereinigung müssten »auf die Begehung von Straftaten gerichtet« sein. Dass der Zweck der Letzten Generation die Begehung von Straftaten ist, kann ausgeschlossen werden. Der Zweck der Gruppe ist vielmehr, mehr Maßnahmen für den Klimaschutz zu erreichen. Sie fordert ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket, ein Tempolimit oder die Einführung eines Gesellschaftsrats.

via neues deutschland: »Was für eine kriminelle Vereinigung soll das sein?«

siehe auch: Peinlicher Fehler bei Razzia: Polizei stuft Letzte Generation vorschnell als „kriminell“ ein Am Mittwoch fanden Durchsuchungen in sieben Bundesländern statt. Ein Twitter-Post der Polizei sorgte für Verwirrung. Sie bezeichnete die Letzte Generation fälschlich als „kriminelle Vereinigung“. (…) Der Tatvorwurf lautet: Bildung einer kriminellen Vereinigung. Mitarbeiter der Pressestelle des bayrischen Landeskriminalamtes und der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft hatten aber offenbar nicht verstanden, dass es sich dabei um ein laufendes Ermittlungsverfahren handelt. Mit einem Post auf Twitter sorgten sie nicht nur bei den Klimaaktivisten für Empörung. Auch viele andere Nutzer waren verwundert, dass sie die Gruppe bereits als „kriminelle Vereinigung“ einstuften. Letzte Generation will juristisch gegen die Behörden vorgehen In dem Twitter-Post der Polizei hieß es: „Die Letzte Generation stellt eine kriminelle Vereinigung gemäß §129 StGB dar. (Achtung: Spenden an die Letzte Generation stellen mithin ein strafbares Unterstützen der kriminellen Vereinigung dar!)“. Der peinliche Fehler wurde mittlerweile korrigiert. Die Letzte Generation kündigte an, trotzdem gegen das Vorgehen der bayrischen Behörden juristisch vorzugehen. Die Generalstaatsanwaltschaft München räumte ein, dass die Formulierung unzutreffend gewesen ist. Derzeit bestehe lediglich ein Anfangsverdacht, dass es sich bei der Letzten Generation um eine Kriminelle Vereinigung handeln könnte, sagte ein Behördensprecher dem NDR. Strafrechtler Mark Zöller sagte dem NDR, die Wortwahl war „absolut unzulässig“. Ob die Letzte Generation als kriminelle Vereinigung im Sinne des StGB eingestuft werden könne, sei gerichtlich nicht ansatzweise geklärt. „Alles andere ist reine Vorverurteilung und mit dem für staatliche Stellen geltenden Neutralitäts- und Sachlichkeitsgebot unvereinbar.“, so Zöller weiter.

Indymedia-Verweis bei Radio Dreyeckland :Nach dem Hyperlink – #meinungsfreiheit #pressefreiheit

Weil Radio Dreyeckland zu Indymedia-Linksunten verlinkt hatte, klagte die Staatsanwaltschaft. Das hat ein Gericht nun beendet. Das Landgericht Karlsruhe hat die Anklage gegen Fabian Kienert, Redakteur von Radio Dreyeckland, nicht zugelassen. Er habe sich in keiner Weise strafbar gemacht, so das Gericht. Er bekommt nun eine Entschädigung für die erlittene Hausdurchsuchung und die Beschlagnahme von Datenträgern. Der 40-seitige Beschluss liegt der taz vor. (…) Ende April erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Kienert. Er habe durch den Link die Fortführung einer verbotenen Vereinigung unterstützt. Er habe quasi „als Sprachrohr“ der verbotenen Vereinigung fungiert und deren Propaganda verbreitet. Das Landgericht Karlsruhe ließ von der Anklage nun nichts übrig. Die Richter lehnten „aus rechtlichen Gründen“ die Eröffnung eines Hauptverfahrens ab. Es liege keine Straftat vor. So fehle es schon an einer Vereinigung, die Kienert hätte unterstützen können. Die Staatsanwaltschaft habe nicht belegen können, dass die Personen, die einst die Seite linksunten.indymedia betrieben, als Verein weiter aktiv sind. Wenn es aber keine Vereinigung mehr gibt, dann kann sie auch nicht unterstützt werden, so das Landgericht. Ein bloßes Internet-Archiv sei keine Vereinigung. Doch selbst wenn es noch eine fortgeführte Vereinigung gäbe, hätte Kienert sie durch seinen Link nicht in strafbarer Weise unterstützt. Der Link könne schwerlich als Werbung oder Fürsprache aufgefasst werden, so die Richter. Der letzte Satz von Kienerts Artikel werde vom verständigen Durchschnittsleser eher als neutraler Hinweis verstanden. Zwar sei Kienerts Artikel eindeutig kritisch gegenüber dem Verbot von linksunten.indymedia. Derartige Kritik sei aber von der Meinungs- und Pressefreiheit gedeckt, so das Landgericht.

via taz: Indymedia-Verweis bei Radio Dreyeckland :Nach dem Hyperlink

siehe auch: Landgericht lässt Anklage gegen RDL-Redakteur nicht zu. Wegen Link: Polizei im Radio war nicht rechtens. Das Landgericht Karlsruhe lehnte mit Beschluss vom 16.05.2022 die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den RDL-Redakteur Fabian Kienert ab. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hatte gegen den Journalisten aufgrund eines Berichts zum Verbot des Internetportals von „linksunten.indymedia“ Anklage wegen eines Verstoßes gegen das Vereinigungsverbots erhoben. Mit dem ausführlich begründeten Beschluss stellt das Landgericht in erfreulicher Deutlichkeit fest, dass die Setzung eines Links auf die Archivseite von „linksunten.indymedia“ im konkreten Fall keine Unterstützung der weiteren Betätigung einer verbotenen Vereinigung darstellt. Es fehle an Erkenntnissen dazu, dass „linksunten.indymedia“ überhaupt noch weiterexistiere. Zudem gehörten Verlinkungen – je nach Gesamteindruck – zum geschützten Bereich der freien Berichterstattung aus Art. 5 GG. Der Staatsanwaltschaft bescheinigt das Landgericht ein problematisches Verständnis des Grundrechts der Pressefreiheit.

Australian politician tells anti-LGBTQ+ bigots to “get to Florida” in powerful speech

“This Americanization of our politics has no place here.” A blistering speech by Dan Andrews, the senior government representative of the Australian state of Victoria, condemned anti-LGBTQ+ protestors and neo-Nazis who used intimidation and death threats to shut down an upcoming drag queen library event in the city of Monash. “This Americanization of our politics has no place here,” Andrew said in a Thursday afternoon speech on the state’s parliament floor. “My message to those people is very clear: If you want to behave like the worst elements of the Floridian Republican Party, get to Florida. Head over there, where your hateful views might be worth something. They’re worth nothing here.” Monash’s Oakleigh Library had planned a sold-out drag queen story event on May 19 in observance of the International Day Against Homophobia, Biphobia, and Transphobia. The event sought to show children diverse role models and to encourage them to embrace acceptance, love, and respect for diversity. Get the Daily Brief The news you care about, reported on by the people who care about you. But after “hateful and threatening commentary and misinformation” about the event spread online — according to the city’s CEO Andi Diamond — hundreds of anti-LGBTQ+ and pro-drag protests appeared at a Monash city council meeting in late April to protest the event. The anti-LGBTQ+ attendees were organized by so-called alt-right and conspiracy theorist groups, including ones called My Place and Reignite Democracy Australia, The Age reported. (…) In his speech against the city council protesters, Victoria Premier Dan Andrews said that the library event was “about sending a message to often some of the most vulnerable people in our Victorian community that they are loved, they are respected, they are safe.” “Equality is not negotiable,” he continued. “We will not stand for this sort of ugly behavior. It’s appalling, and I again make the point: It is not about free speech. This is hate speech, plain and simple.” “It’s wrong,” he added. “It is out of step with the values of fair-minded, decent mainstream Victorians. It is on the fringe. But enough about those people… Despite the carrying-on and the shameful behavior of a small few, this government and this community remain committed to every single Victorian, no matter who they are or who they love.

via lgbtqnation: Australian politician tells anti-LGBTQ+ bigots to “get to Florida” in powerful speech

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Versammlungen am 1. Mai – Rechte Demonstranten kehren nach Blockade um – gut 1000 Teilnehmer bei linkem Aufzug

Bei zahlreichen Demonstrationen sind Hunderte Menschen am 1. Mai demonstrierend durch Leipzig gezogen. Von Süden her versammelten sich Menschen unter dem Motto „1. Mai – nazifrei“, auf dem Augustusplatz hingegen hatten sich wenige Vertreter der Gruppierung „Patriotische Stimme Deutschland“ versammelt. (…) Zu den größeren Protestmärschen zählte die unter dem Motto „1. Mai – nazifrei“ angemeldete Demonstration. Sie startete gegen 15 Uhr am Südplatz und zog über den Augustusplatz weiter zum Rabet. Laut Polizei waren dafür 150 Menschen angemeldet gewesen, dem Demonstrationszug schlossen sich schließlich mehr als 1000 Menschen an. „Bis auf einige kleinere Vorkommnisse blieb dabei alles friedlich“, sagte Polizeisprecher Chris Graupner. Zur gleichen Zeit hatte sich aus dem politisch rechten Spektrum die Gruppierung „Patriotische Stimme Deutschland“ einige Dutzend Personen am Mende-Brunnen versammelt. Sie wollten über den Johannisplatz, die Prager Straße und die Nürnberger Straße wieder zurück zum Augustplatz laufen, kehrte aber nach einem Teil der Strecke wieder zurück. Auf der Prager Straße hatten sich mehrere Personen zu zwei Blockaden auf die Fahrbahn gesetzt.

via lvz: Versammlungen am 1. Mai Rechte Demonstranten kehren nach Blockade um – gut 1000 Teilnehmer bei linkem Aufzug

Vor drei Jahrzehnten von einem Neonazi erstochen: Berliner Gedenkort für Nguyễn Văn Tú soll endlich kommen

Im April 1992 starb der Vietnamese in Marzahn nach einem rechtsextremen Angriff. Jahrelang kämpften engagierte Menschen um offizielle Erinnerung. Gänseblümchen blühen auf der Wiese, dazwischen gelber Löwenzahn. Hier soll wahrscheinlich noch in diesem Jahr der Gedenkort für Nguyễn Văn Tú entstehen, der ein paar Meter weiter vor 31 Jahren – am 24. April 1992 – mit einem Messer attackiert wurde. Kurz darauf starb er im Krankenhaus. Am Tag seines Todes war Nguyễn Văn Tú 29 Jahre alt. Er besuchte einen Freund in Marzahn, sie trafen sich am Einkaufszentrum, wo ein paar Vietnamesen Zigaretten verkauften. Eine Gruppe junger Männer kam vorbei und trat die Stände nieder. Unter ihnen war Mike L. Nach einer verbalen Auseinandersetzung zog L. ein Messer und stach es Nguyễn Văn Tú in die Seite. Der Getroffene brach bewusstlos zusammen. Sein Freund brachte ihn ins Krankenhaus. Kurz darauf starb Nguyễn Văn Tú an den Verletzungen. L. wurde gefasst und zu vier Jahren und sechs Monaten Gefängnis wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Am Montagnachmittag steht eine kleine Gruppe am Rande eines Wohnhauses am Brodowiner Ring, unweit vom Todesort. An der Wand hängt eine Plakette, die an Nguyễn Văn Tú erinnert. Eine Gedenkinitiative hat sie angebracht.

via tagesspiegel: Vor drei Jahrzehnten von einem Neonazi erstochen: Berliner Gedenkort für Nguyễn Văn Tú soll endlich kommen

Vergessene #Mussolini-#Attentäterin #VioletGibson – #OTD #remember #AntifaIstHandarbeit

Die Irin, die auf den »Duce« schoss Diese Frau hätte die Weltpolitik verändern können: Am 7. April 1926 verübte Violet Gibson einen Anschlag auf Faschistenführer Benito Mussolini. Lange vergessen, soll sie nun an ihrem Geburtsort Dublin als Heldin geehrt werden. Rom, am 7. April 1926: Die Menschen auf der Piazza del Campidoglio brechen in frenetischen Jubel aus, als Benito Mussolini an diesem Vormittag die Treppe des Senatorenpalastes hinuntersteigt. Der italienische Politiker hat gerade den 7. Internationalen Chirurgenkongress eröffnet. Plötzlich ertönt ein lauter Knall: Eine hagere, weißhaarige Frau im schwarzen Kleid, nur ein paar Meter vom »Duce« entfernt, hält mit ausgestreckten Armen einen Revolver umklammert. Sie drückt erneut ab, doch diesmal klemmt ihre Waffe. Der Streifschuss hat Mussolini an der Nase verletzt, Blut rinnt über sein Gesicht. Hätte er sich nicht spontan zur Seite gedreht, als Studenten die faschistische Hymne »Giovinezza« anstimmten, wäre er wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Nach einer Schrecksekunde stürzen sich Umstehende auf die Attentäterin, eine 49-jährige Irin. Die Polizei nimmt die Frau fest und führt sie ab, bevor die erboste Menge sie lynchen kann. Violet Gibson hätte die Weltpolitik verändern können an diesem Tag. Vier Attentate wurden insgesamt auf Mussolini verübt – doch niemand kam dem »Duce« näher als Gibson. (…) Die Untersuchungen im Fall Gibson liefen in alle Richtungen, Hunderte Zeugen wurden verhört – meist ohne Erfolg: Die Irin hatte bei ihrem Aufenthalt in Rom kaum Spuren hinterlassen. Über mögliche Beweggründe gibt jedoch ihr Gefängnistagebuch Aufschluss: »Ihr könnt mich töten, aber ich werde nicht reden«, notierte Gibson am 2. Mai 1926. »Ich leide für eine gerechte Sache. (…) Zaniboni und seine Freunde sind meiner würdig. Wir werden in Italien Anhänger und Bewunderer finden und den Tyrannen stürzen. Ich liebe Italien, und ich erbringe einen großen Beweis für meine Liebe, indem ich mich opfere und für das Land ins Gefängnis und die Irrenanstalt gehe, für seine Freiheit.«

via spiegel: Vergessene Mussolini-Attentäterin Violet Gibson