Parteitag der US-Republikaner: Auf dem rasanten Weg zur rechtsextremen Sekte

Lange schon haben sich die US-Republikaner zur Trump-Partei verwandelt. Nun stellen sie zwei konservative Abgeordnete kalt, die für den Rechtsstaat kämpfen und verklären den Putschversuch vom 6. Januar 2021 zur „politischen Meinungsäußerung“. Die zynische Geschichtsfälschung und die Säuberungsaktion erinnern fatal an totalitäre Regime, kommentiert Karl Doemens. „Krieg ist Frieden“, „Freiheit ist Sklaverei“ und „Unwissenheit ist Stärke“ – diese drei Parolen der Partei sind am Wahrheitsministerium in George Orwells düsteren Zukunftsroman „1984″ eingemeißelt. Längst haben die nach dem Zweiten Weltkrieg mit beißendem satirischen Unterton beschriebenen Methoden der Sprachmanipulation und Gehirnwäsche das Reich der Dystopie verlassen und sind von vielen Unrechtsregimen übernommen und perfektioniert worden. Doch in den USA des Jahres 2022 wird die Fiktion nun endgültig von der Realität überholt. Nicht etwa in einem totalitären Überwachungsstaat stalinistischer Prägung, wie ihn Orwell im Sinn hatte, sondern in einer der ältesten Demokratien der Welt wird ein blutiger Putschversuch nach einer freien Wahl zur „legitimen politischen Meinungsäußerung“ erklärt. Nicht ein paar rechtsradikale Hitzköpfe haben diese ungeheuerliche Tatsachenverdrehung beschlossen, sondern die Republikaner auf ihrem Parteitag in Salt Lake City – ohne Gegenrede, per Akklamation, mit ganz wenigen Gegenstimmen.

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Reaktionäre politische DNA: #Steinbachs folgerichtiger AfD-Eintritt

Jahrelang war Erika Steinbach politisch heimatlos. Am Lebensabend hat sie in der AfD ein neues Zuhause gefunden, das so ist wie sie selbst. Erika Steinbach und Jörg Meuthen haben sich bei der AfD die Klinke in die Hand gegeben. Während Meuthen nach einigen Jahren an der Spitze der Partei feststellte, dass er von Nazis umgeben war, und austrat, kündigte Steinbach ihren Beitritt an. Überraschend kommt der Schritt nicht – man könnte eher meinen, die 2017 aus der CDU ausgetretene Steinbach hat sich zu Ihresgleichen gesellt. (…) Reaktionäre Positionen gehören zu ihrer politischen DNA. Ein Blick in ihren Twitter-Account genügt, um das zu konstatieren. Bereits 2019 warfen ihr ehemalige CDU-Parteifreunde vor, mit ihren Tweets den Hass auf das Parteimitglied Walter Lübcke wegen dessen Einsatz für eine humanitäre Flüchtlingspolitik neu angestachelt zu haben. Morddrohungen von extremen Rechten gegen den Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke hatte es in dem Kurznachrichtendienst unter anderem als Reaktion auf Äußerungen von Steinbach gegeben, bevor Lübcke tatsächlich erschossen worden war. Natürlich wies Steinbach jegliche Mitverantwortung von sich. (…) Im Jahre 2003 hatte Ekkehard Jänicke für Telepolis ein Porträt der damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Steinbach gezeichnet. Ihre Nähe zu rechten und revanchistischen Kreisen in der Bundesrepublik kann nicht abgestritten werden. Ihr langjähriges Amt als Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen steht exemplarisch dafür, denn einen anderen Daseinsgrund, als die Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges wieder rückgängig machen zu wollen, hatte diese Vereinigung nie. Steinbach bestritt das in der Vergangenheit zwar, konnte sich aber manche revisionistische Behauptung nicht verkneifen. Eine davon: Polen hätte im März 1939 bereits mobil gemacht, lange bevor die Wehrmacht einmarschierte. Bei Historikern sorgte das damals nur für Kopfschütteln. Aber vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Erika Steinbach 1991 auch gegen die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze stimmte.

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Martin Vincentz ist neuer AfD-Landeschef

Der neue Parteichef der AfD in NRW will die Streitigkeiten in der Partei beilegen. Sein gutes Wahlergebnis weckt parteintern zumindest die Hoffnung darauf, die Gräben in der AfD überwinden zu können. Er wolle die Partei zur Volkspartei machen, sagte Vincentz. “30, 40 Prozent der Menschen stehen doch hinter unseren Inhalten, vielleicht sind sie von anderen Dingen bei uns abgeschreckt”, so der Allgemeinmediziner aus Tönisvorst. Die AfD ist die letzte Partei rechts der Mitte. Ihm gehe es bei seiner Politik um Verantwortung, nicht um die Vermeidung unliebsamer Bilder. Als Beispiele nannte er die Flüchtlingskrise, den Atomausstieg, aber auch die Corona-Maßnahmen. Dort beruhten die Entscheidungen der anderen Parteien oftmals rein auf Symbolik, so Vincentz. Der stellvertretende Fraktionschef der Landtags-AfD distanzierte sich zudem von Ex-Parteichef Jörg Meuthen

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Beamter wegen Beteiligung an #Neonaziangriff verurteilt – #connewitz

Vor über sechs Jahren hatte sich ein Gefängniswärter am Angriff von Neonazis auf ein Leipziger Stadtviertel beteiligt. Jetzt ist er zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der Freitag am Leipziger Amtsgericht ist ein Prozesstag wie fast 200 andere. So vielen rechtsextremen Hooligans wurde innerhalb der letzten sechs Jahre der Prozess gemacht, über 20 Verfahren stehen noch aus. Alle, die sich hier verantworten mussten, hatten im Januar 2016 bei einem Angriff auf das Leipziger Stadtviertel Connewitz mitgemacht – ein Kiez, der für viele synonym für die radikal linke Szene steht. Ein Feindbild für Neonazis, AfD und extremistische Hooligans. Doch der Prozess gegen Kersten H. ist besonders. Der 36-Jährige ist Gefängnisaufseher, verbeamtet. Jemand, dem man normalerweise eine besonders große Gesetzestreue zutraut. Wegen der Tatvorwürfe ist H. schon lange vom Dienst suspendiert, bezieht seitdem ein gekürztes Gehalt. Das Verfahren endete am Freitag mit einem Schuldspruch wegen schweren Landfriedensbruchs. Richterin Lena Bilstein verurteilt H. zu einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung. Außerdem muss er 3.000 Euro an das Deutsche Rote Kreuz bezahlen, als Wiedergutmachung. (…) Mit der Beteiligung an dem Überfall hat Kersten H. einiges aufs Spiel gesetzt. Schon während des Prozesses hatte die Staatsanwältin darauf hingewiesen, dass eine Freiheitsstrafe von über einem Jahr zur Beendigung des Beamtenverhältnisses führen könne

via zeit: Beamter wegen Beteiligung an Neonaziangriff verurteilt

#CORONA-#PROTESTE IN #HAMBURG – #Angestellter der #Polizei organisierte „#Querdenker“-Demo – #polizeiproblem #kickhimout #reichsbürger

Ein Angestellter der Hamburger Polizei hat mindestens eine „Querdenker“-Demo angemeldet. Weil sie ihn im „Reichsbürger“-Milieu verortet, hat die Polizei ihrem Mitarbeiter bereits gekündigt. Aktuell läuft der Fall vor dem Arbeitsgericht. Dass es einer ihrer eigenen Angestellten war, der die Corona-Demonstration am vergangenen Wochenende im Hamburger Stadtteil Wandsbek anmeldete, soll den Polizeibeamten in der Hamburger Versammlungsbehörde erst gar nicht aufgefallen sein. Als Wohnort soll Tom Naumann den Ort Fellbach bei Stuttgart in Baden-Württemberg angegeben haben. So wurde die heikle Verbindung wohl erst bekannt, als die Demonstration mit knapp 1000 Teilnehmern auch schon wieder vorbei war. Naumann ist der Polizei schon länger ein Dorn im Auge. Eigenen Angaben zufolge versucht die Hamburger Polizei bereits seit Anfang letzten Jahres Naumann loszuwerden. Der Grund: In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Facebook, soll sich ihr Angestellter, der vor allem im Objektschutz tätig gewesen war, als „Reichsbürger“ präsentiert und entsprechende Äußerungen veröffentlicht haben, heißt es aus Polizeikreisen. (…) Im Internet präsentiert sich Tom Naumann als Konfliktmanager und Selbstverteidigungsberater. Auf seiner Internetseite gibt er wenige Einblicke in sein Leben. Er sei Türsteher auf dem Hamburger Kiez gewesen, pädagogischer Mitarbeiter in der offenen Jugendarbeit, Angestellter als Sicherheitsmitarbeiter im ÖPNV und Ausbildungshelfer und auch Angestellter im Polizeidienst.

via welt: CORONA-PROTESTE IN HAMBURG – Angestellter der Polizei organisierte „Querdenker“-Demo

#VOLKSVERHETZUNG, #WAFFENBESITZ UND #HOLOCAUST-LEUGNUNG: #REICHSBÜRGER VERURTEILT! – #terror #burgos

Weil er Waffen hortete, hat das Landgericht Mannheim einen selbst ernannten “Druiden” zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem erlegte ihm das Gericht am Freitag eine Geldstrafe von 130 Tagessätzen à zehn Euro wegen Volksverhetzung auf. Der Mann hatte den Holocaust geleugnet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Vorausgegangen war eine Verständigung zwischen den Parteien. Der 71-Jährige hatte die Vorwürfe gestanden – im Gegenzug dafür sollte das Urteil abgemildert werden. Er gilt als Kopf eines Quartetts, das sich aus Angst vor Anarchie ein Waffenarsenal angelegt habe. Die anderen drei Männer wurden schon zu Bewährungsstrafen verurteilt.

via tag24: VOLKSVERHETZUNG, WAFFENBESITZ UND HOLOCAUST-LEUGNUNG: REICHSBÜRGER VERURTEILT!

siehe auch: Bewährungs- und Geldstrafe für Waffen hortenden “Druiden”. Für Volksverhetzung und die Leugnung des Holocausts plädierte der Staatsanwalt am Freitag vor dem Mannheimer Landgericht auf eine Geldstrafe. Für einen Zusammenbruch des Staates wollten sie gerüstet sein: Ein selbst ernannter “Druide” und seine Mitstreiter häuften teils eigens gebaute Waffen, Munition und Sprengstoff an. Am Freitag verurteilte das Landgericht Mannheim den 71-Jährigen zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten. Zudem muss der Mann wegen Volksverhetzung 130 Tagessätze à zehn Euro zahlen. Er hatte den Holocaust geleugnet und gegen Juden gehetzt. Drei Komplizen hatte das Gericht bereits im Januar zu Bewährungsstrafen verurteilt. “Er war extrem in Gewaltfantasien verstrickt”, sagte die Vorsitzende Richterin bei der Urteilsverkündung. Mehrfach habe der Mann seine staatsfeindliche Gesinnung gezeigt. “Natürlich ist das alles nicht so professionell gewesen, aber es hätte gereicht, um Menschen zu gefährden oder zu töten.” Neben dem Geständnis wertete das Gericht vor allem zugunsten des Mannes, dass seit den Taten schon viele Jahre vergangen seien und er seither nicht mehr gegen das Waffenrecht verstoßen habe. Gegen das Urteil kann Revision eingelegt werden.

siehe auch: Meldungen im Archiv zu Burgos

screenshot vk

#Maaßen bremste offenbar bei rechtem Institut – #IfS #kubitschek #sezession#maaßensZiegenpeter

Als Verfassungsschutzpräsident empfehlen seine Mitarbeiter Hans-Georg Maaßen, das sogenannte Institut für Staatspolitik ebenso unter die Lupe zu nehmen wie die AfD. Der damalige Behördenchef lehnt laut einem Bericht ab. Später werden beide doch noch Fälle für die Verfassungsschützer. Der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hat einem Bericht zufolge eine Beschäftigung seiner Behörde mit dem rechten “Institut für Staatspolitik” gebremst. Der Empfehlung der Abteilung Rechtsextremismus in seiner Behörde, die Organisation von Götz Kubitschek sowie dessen Zeitschrift “Sezession” unter die Lupe zu nehmen, sei Maaßen im Jahr 2017 nicht gefolgt, berichtet der “Spiegel”. Der damalige Behördenchef soll das Ansinnen dem Bericht zufolge abgelehnt haben, weil es dafür nicht genügend Mitarbeiter gebe. Kubitschek gilt als Berater von AfD-Politikern und soll enge Kontakte zur rechtsextremen “Identitären Bewegung” unterhalten. Erst 2020 wurde das “Institut für Staatspolitik” unter Maaßens Nachfolger Thomas Haldenwang dann ein Rechtsextremismus-Verdachtsfall für den Verfassungsschutz. Auch bei der AfD bremste Maaßen dem Bericht zufolge offenbar seinerzeit eine frühere Befassung aus: Bei einem Treffen der Amtsleiter 2016 soll der Chef eines Landesamts gefragt haben, warum im Fall der AfD noch nichts unternommen werde. Die Äußerungen des Thüringer AfD-Chefs Bjorn Hocke zum Beispiel genügten doch für einen Prüffall. Maaßen habe geantwortet, dass da nichts sei, also nichts gemacht werde.

via ntv: Auch bei AfD zögerlich – Maaßen bremste offenbar bei rechtem Institut