2010 rettete Frank Gotthardt die Kölner Haie vor dem Ruin. Der Milliardär ist aber auch Gründer des rechtspopulistischen Portals „Nius“. Haie-Fan Michael Schulze hat deswegen einen offenen Brief an den Eishockey-Club geschrieben und eine Debatte ausgelöst. „Heute gibt es etwas Wichtigeres als Sport“: So beginnt die Konfrontation von Kölner-Haie-Fan Michael Schulze mit seinem Lieblingsverein. In einem offenen Brief fordert er eine Klarstellung zu einem möglichen Verhältnis zwischen dem Eishockey-Verein und dem von Haie-Investor Frank Gotthardt gegründeten Portal „Nius“. Dieses Portal hat Gotthardt im Podcast „Rund ums Eck – der Koblenz Podcast“ so beschrieben: „Ich glaube, dass unsere Medienlandschaft eine Ergänzung im konservativen Bereich braucht. Die Übermacht der Medien, die eher links zu verorten sind, die ist halt sehr groß. Und da muss man einfach etwas tun.“ Zum Beispiel „Nius“ gründen. Dafür holt Gotthardt sich den Ex-Chef der Bild-Zeitung an Bord, Julian Reichelt. Das Portal macht mit effekthascherischen Überschriften von sich Reden – und mit sehr konservativen bis rechten Meinungen. „Die neue Mitte ist ja links, insofern müssen wir ja rechts von der Mitte sein“, begründet Frank Gotthardt. Einfluss von Gotthardt auf ‚Nius“ vorher nicht bekannt „Mir war natürlich schon seit Langem bewusst, dass es dieses neue Format ‚Nius‘ gibt und es auch erste Hinweise gab, dass Frank Gotthardt da zumindest die Büroräume stellt und irgendwie Gesellschafter des Unternehmens ist“, sagte Haie-Fan Schulze, Verfasser des offenen Briefes, im Deutschlandfunk. „Wie sehr Frank Gotthardt aber dann selbst Einfluss genommen hat auf das Ganze, kam erst durch diesen Podcast ein bisschen raus.“

via dlf: Debatte um Eishockey-Investor Kölner Haie zwischen Moral und finanzieller Abhängigkeit