Die Potsdamer AfD hat ihre Kandidaten für die Kommunalwahl aufgestellt. Darunter ist ein Anwalt, der auch schon die Identitäre Bewegung vertreten hat. Von Henri Kramer Heute, 12:03 Uhr Ein auf rechtsextremes Klientel spezialisierter Anwalt, mehreren Landtagsreferenten und ein Feuerwehr-Mannequin gehören zu den Kandidatinnen und Kandidaten, mit denen die Potsdamer AfD bei der Kommunalwahl im Juni punkten will. Die Namen der 17 Personen gab der AfD-Kreisvorstand jetzt bekannt. Anders als bei anderen Parteien fand die zuvor nötige Wahlversammlung ohne Einladung an die lokale Presse statt, Bilder zur Veröffentlichung lagen nicht vor. Die Brandenburger AfD wird bekanntermaßen vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. Das zeigt sich auch bei manchen Kandidaten: Im Wahlkreis 4 – Babelsberg und Zentrum-Ost – tritt der Gerhard Vierfuß an. Der lange Jahre in Niedersachsen tätige Anwalt hat bereits die durch den Österreicher Martin Sellner bekannt gewordene rechtsextremistische „Identitäre Bewegung“ (IB) einige Jahre vor Gericht vertreten. Zum Beispiel bei einem erfolglosen Versuch vor dem Verwaltungsgericht Köln, als die IB erreichen wollte, dass sie das Bundesamt für Verfassungsschutz nicht mehr als rechtsextrem einstufen sollte. Via Twitter nannte Vierfuß erst vor wenigen Wochen Sellner, dem im Zuge der Enthüllungen rund um das sogenannte Geheimtreffen im Potsdamer Landhaus Adlon ein Einreiseverbot für Deutschland droht, einen „wunderbaren Menschen, Europäer und Patrioten“. Sellner hatte seine Thesen der Remigration in Potsdam vorgestellt. Wenn Neonazis den Begriff verwenden, meinen sie für gewöhnlich die millionenfache Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund.

via tagesspiegel: Rechtsextreme Gesinnung? :Wer für die AfD in Potsdam antritt