Im Verfahren gegen die „Vereinten Patrioten“ kamen zuletzt vor allem verdeckte Ermittler zu Wort – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Doch es geht auch um konkrete Anschlagspläne. Ein Prozessbericht. Die Verhaftung der „Vereinten Patrioten“ war von einer großen medialen Präsenz begleitet. Mittlerweile, nach sechs Monaten Verfahrensdauer am Oberlandesgericht in Koblenz, hat das öffentliche Interesse abgenommen. In den letzten drei Monaten war das Prozessgeschehen von Ausfall sowie dem Ausschluss der Öffentlichkeit geprägt, da die zwei eingesetzten verdeckten Ermittler verhört wurden. Aus den wenigen öffentlichen stattgefundenen Verhandlungstagen lassen sich dennoch Schlüsse über die konkreten Planungen der Anschlagspläne ableiten. Den fünf Angeklagten wird die Gründung bzw. Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. In parallel ausgeführten Teilplänen wollten sie den Sturz der Regierung herbeiführen, um eine Staatsform nach Vorbild des „deutschen Reiches“ mit der Verfassung von 1871 zu installieren. Zu diesem Zwecke sollte der damalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach entführt und ein landesweiter Blackout durch Sprengstoffanschläge auf Strominfrastruktur herbeigeführt werden. Zeitgleich sollte in einer „konstituierenden Versammlung“ die Verfassung von 1871 ausgerufen werden. Die Generalbundesanwaltschaft ist sich sicher, dass die „Vereinte Patrioten“ bei der Umsetzung der Pläne Tote billigend in Kauf genommen hätten. Zur Erreichung ihrer Ziele versuchten sie sich Waffen zu besorgen, wobei sie letztendlich am 13. April 2022 verhaftet wurden. Der Verkäufer der Waffen war ein verdeckter Ermittler der Sicherheitsbehörden.

via belltower: „Vereinte Patrioten“ PLANUNGEN KONKRETER ALS BISHER GEDACHT