In Rostock wurden am Sonnabend mehrere hundert Besucher zu einer Kampfsportveranstaltung erwartet. Zu den Veranstaltern gehören nach NDR-Recherchen offenbar auch Rocker der örtlichen “Hells Angels”. Mixed Martial Arts (MMA) ist eine Kampfsportart, die in ganz Deutschland immer beliebter wird. In fast jeder größeren Stadt gibt es mittlerweile Sportstudios, die MMA und Wettbewerbe anbieten. Die Sportler und MMA-Vereine sind dabei seit Jahren bestrebt, aus der Schmuddelecke herauszukommen. Doch das gelingt nicht immer. In Rostock wurden nun rund 700 Besucher zu einem so genannten “Cage Fight” (Käfigkampf) erwartet. Der Veranstalter, das Kampfsportstudio “MMA Rostock”, weist nach NDR-Recherchen Verbindungen zum Rockerclub “Hells Angels”, zu Kriminellen und zu Rechtsextremisten auf. So bewegen sich zwei Trainer des Vereins offenbar im engen Umfeld der “Hells Angels Baltic Coast”, wie Fotos belegen, die dem NDR vorliegen. Einer von ihnen fiel in der Vergangenheit mit dem Tragen von rechtsradikaler Szenekleidung auf. Weitere Fotos zeigen den Mann als Marine-Ausbilder junger Kadetten bei der Bundeswehr. Auch die Schatzmeisterin von “MMA Rostock” hat offenbar enge Beziehungen zu den Rockern. Sie ist unter anderem geschäftlich mit einem der “Hells Angels”-nahen Trainer verbunden. Auf weiteren Fotos, die dem NDR vorliegen, ist zudem zu sehen, dass auch unter den Sportlern, die bei dem Verein trainieren, regelmäßig “Hells Angels”-Mitglieder und Personen aus dem engeren Umfeld des Rockerclubs sind. Der Verein “MMA Rostock” ließ eine Anfrage zu den mutmaßlichen Verbindungen zu den “Hells Angels” unbeantwortet. (…) Ein Sportler, der im vergangenen Jahr für “MMA Rostock” in Bremen einen Wettbewerb bestritt, sitzt mittlerweile im Gefängnis. Der Versicherungsvertreter aus der Hooliganszene von Hansa Rostock hatte im großen Stil mit Drogen gehandelt und war im vergangenen Jahr zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Einer der Kämpfer, der nun für “MMA Rostock” in den Ring steigen sollte, bewegte sich offenbar in der Vergangenheit im Umfeld der mittlerweile verbotenen rechtsextremen Gruppierung “Aktionsblog”. Eine Sprecherin des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommerns erklärte, dass “MMA Rostock” von den Behörden nicht als rechtsextremistisch geführt werde. Es dürften jedoch “Kontakt- und Kennverhältnisse von einzelnen handelnden Akteuren in die rechtsextremistische Szene hinein” bestehen, so die Sprecherin

via ndr: Rostock: Kampfsport-Event mit Verbindung zu den “Hells Angels”